Westfalenpokal: FC Brünninghausen – TSG Sprockhövel 1:2 (n.V.)
Die TSG Sprockhövel steht im Halbfinale des Wettbewerbs um den Westfalenpokal. Am Samstagnachmittag setzte sich der Regionalligist gegen den Oberligisten FC Brünninghausen mit 2:1 nach Verlängerung durch.
Mann des Tages war der Ungar Mark Murai. Der Stürmer, der in der Winterpause zur TSG gewechselt war, kam in der 71. Minute für Nazzareno Ciccarelli ins Spiel, und in der 111. Minute sorgte er dann mit einem wuchtigen Kopfball für das umjubele 2:1 der Sprockhöveler.
Zuvor hatte man aber auch gesehen, dass sich Murai erst noch einfinden muss. Das ist im Moment sicherlich nicht ganz so leicht, da bei der TSG Sprockhövel in Sachen Mannschaftsaufstellung zurzeit viel improvisiert werden muss.
Trainer Balaika muss wieder umstellen
So spielten diesmal zu Beginn Emre Demir und Orhan Dombayci im defensiven Mittelfeld, später stellte TSG-Trainer Andrius Balaika dann um und beorderte Christian März an die Seite von Dombayci. Natürlich lief wegen der ständigen Umstellungen auch nicht alles rund, das konnte es sicherlich auch nicht. Und so war es letztlich auch nicht verwunderlich, dass Oberligist Brünninghausen in der ersten Halbzeit mehr vom Spiel hatte.
So gab es schon in der 7. Minute eine Großchance für die Gastgeber, doch den Schuss von Dominik Behrend klärte TSG-Verteidiger Tim Oberdorf noch zur Ecke. Der anschließende Kopfball von Sebastian Kruse strich dann knapp über das Tor. Und in der 21. Minute bekam dann Sprockhövels Torwart Robin Benz nach einem Schuss von Adil Elmoueden gerade noch eine Faust an den Ball.
Ciccarelli scheitert an Brünninghausnes Torwart
Die TSG hatte im ersten Durchgang dagegen nur eine richtige Chance, bei der Nazzareno Ciccarelli an Brünninghausens Torwart Nico Luft scheiterte.
„Die Mannschaft war in der Pause selbstkritisch. Die Jungs wussten, dass sie bis dahin kein gutes Spiel gemacht hatten. Aber sie haben gekämpft“, sagte TSG-Trainer Andrius Balaika, der dann noch hinzufügte: „Über die Qualität des Spiels müssen wir uns nicht unterhalten. Aber wichtig ist jetzt wirklich nur, dass wir im Halbfinale stehen. Das ist für uns ein Riesending.“
1:0-Führung durch Emre Demir hat nicht lange Bestand
In der ersten Halbzeit war die Qualität der Partie also allenfalls durchschnittlich – und nach dem Wechsel wurde es kaum besser. Brünninghausen hatte leichte Vorteile und zwei gute Chancen durch Leon Enzmann.
Doch das Tor fiel auf der anderen Seite. In der 84. Minute kam der Ball über Felix Gremme zu Emre Demir, der mit einem schönen Schuss zum 1:0 vollendete. Doch die TSG brachte die Führung nicht über die Zeit. Arif Et glich in der 86. Minute aus und erzwang damit die Verlängerung, in der Mark Sandor Murai das Spiel zu Gunsten der TSG Sprockhövel entschied.
Tore: 0:1: Emre Demir (84.), 1:1 Arik Et (86.), 1:2 Mark Murai (111).
TSG: Benz, Gremme, Meister, Mvondo, Oberdorf, Dombayci, Demir, Cin, Ciccarelli (71. Murai), März Claus (108. Wasilewski).
Nach Verlängerung – 2:1 in Brünninghausen: TSG Sprockhövel rettet sich ins Pokal-Halbfinale
Das war nichts für Feinschmecker, dieses Westfalenpokal-Spiel zwischen Brünninghausen und Sprockhövel. Es war kalt und es war regnerisch und es war Kampf. Und es dauerte 120 Minuten. Es war Pokal mit einem glücklichen Sieger aus Sprockhövel…
Das waren hart umkämpfte 120 Minuten, die der FC Brünninghausen und die TSG Sprockhövel da am Hombruchsfeld in Dortmund-Brünninghausen hinlegten. 120 Minuten Westfalenpokal bei Wind und Wetter, grauem Himmel und Regentropfen. Kampfkraft, Einsatzwille, nicht immer hochklassiger Fußball, aber eben leidenschaftlich. Und dann hatte Regionalliga-Schlusslicht TSG Sprockhövel das bessere Ende für sich. Besser, nicht zwingend verdienter.
Sicher ist: Mark Sandor Murai setzte nach 111 Minuten einen platzierten Kopfball wuchtig ins linke Eck. Das war das 2:1 und diese Führung brachten die Gäste über die Zeit. Der Regionalligist steht im Halbfinale, Oberligist Brünninghausen ist raus.
Dabei war’s ein starker Auftritt der Gastgeber. Natürlich blieb der Klassenunterschied über weite Phasen schwer erkennbar. Chancen bekamen beide Teams. Die erste ging nach 8 Minuten an Brünninghausen. Arif Et verpasste da eine scharfe Hereingabe knapp. Und die TSG setzte nach 18 Minuten die erste Duftmarke – mit einem Distanzschuss knapp übers Tor.
Besser war die Szene zwei Minuten später: Nazzareno Ciccarelli bekam aus fünf Metern die Riesenchance, aber Keeper Nico Luft parierte. Puh.
Dann wieder Brünninghausen: Per Seitfall-Rückzieher scheiterte Leon Enzmann auf der Gegenseite. Und Adil Elmoueden versuchte es mit einem scharfen Schuss – hier packte TSG-Keeper Robin Benz gut zu.
Nein, langweilig war es nicht. Nur umkämpft.
Wechsel in die 2. Halbzeit. Es dauerte etwas, ehe beide Teams wieder richtig auf Betriebstemperatur waren. Brünninghausen mit einem starken Angriff diagonal übers Spielfeld. Und am Ende scheiterte erneut Enzmann knapp. Die beste Szene vergab erneut der Gastgeber. Dominik Behrendt brachte aus elf Metern den Ball nicht im Tor unter. Der Weg war frei und das gab ein paar Kommentare von der Tribüne. „Kann man mal machen…“, brummten die Zuschauer. Aber weiter 0:0.
Und als alle schon mit der Verlängerung rechneten, da schlug die TSG Sprockhövel doch zu. Emre Demir nahm aus 20 Metern Maß und traf mit strammem Schuss unter die Latte (84.). Riesenjubel bei den Blauen, Gelb gegen den Torschützen, der sich im Überschwang des Trikots entledigt hatte…
Aber offenbar kostete der Jubel die Gäste die Konzentration. Denn keine zwei Minuten später jubelten die Weißen auf der Gegenseite. Arif Et traf zum 1:1 nach 86 Minuten. Zwei späte Ausrufezeichen, die sich über 84 Minuten gar nicht abgezeichnet hatten.
Verlängerung!
Also ab in die Verlängerung. Und das wurde noch einmal heiß. Die erste Hälfte ging ereignislos über die Bühne, niemand wollte mehr den Fehler machen. Aber dann traf eben Murai per Kopf und brachte die TSG erneut in Führung.
Aber wie schon zuvor bekam Brünninghausen postwendend die riesige Chance zum sofortigen Ausgleich! Die TSG konnte einen Schuss nur halbherzig klären, der Ball fiel Leon Enzmann vor die Füße, doch der schob ihn nur ans Außennetz und eben nicht zum Ausgleich ins Tor. Wahnsinn, wie sich das Spiel am Ende fast wieder beschleunigt hätte…
Aber dann war Feierabend, Regionalligist Sprockhövel steht im Halbfinale und wartet nun auf seinen Gegner.
Carsten Schulte