1. Mannschaft

Bayern-Gegner fast an der TSG gescheitert

Der SC Paderborn erreichte die Hauptrunde des DFB-Pokals über die Qualifikation im Wettbewerb auf Verbandsebene. Glücklicher Sieg nach Verlängerung im Halbfinale gegen Sprockhövel.

Ein großer Tag für den SC Paderborn. Im Viertelfinale des DFB-Pokals erwartet der Drittligist heute Abend um 18.30 Uhr in der heimischen Benteler-Arena den Deutschen Rekordmeister Bayern München.

Paderborn war für die erste Hauptrunde des DFB-Pokals nicht gesetzt. Die Ostwestfalen qualifizierten sich über den Verbandspokal. Das Finale gewannen sie gegen die Sportfreunde Lotte zwar mit 3:1 recht sicher, doch im Halbfinale hatten sie großes Glück. Denn fast wäre die TSG Sprockhövel zu einem Stolperstein für den Drittligisten geworden.
Denn die TSG war im April des vergangenen Jahres in der Benteler-Arena ein absolut gleichwertiger Gegner. Sprockhövel, das damals noch ein Regionalligist war, ging in der 35. Minute durch Emre Demir sogar in Führung. Den Paderbornern gelang vor der Pause zwar noch der Ausgleich, doch eine Entscheidung in 90 Minuten konnten sie nicht erzwingen. Erst in der Verlängerung gelang ihnen durch Tim Sebastian das glückliche 2:1.

Am Tag danach wusste man in Sprockhövel nicht, wie man dieses Ergebnis einordnen sollte. Die Gefühlswelt war ein bisschen durchein­ander geraten. Spieler und Trainer waren sehr traurig, aber auch mächtig stolz, eine solche Leistung abgeliefert zu haben. „Wir waren über weite Strecken des Spiels die bessere Mannschaft und hatten auch bessere Chancen als Paderborn“, sagte TSG-Trainer Andrius Balaika nach dem Pokal-Krimi, der sicher auch in die Vereinshistorie der TSG eingehen wird. Denn so dicht vor der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals standen die Sprockhöveler noch nie. Und wer weiß denn schon, wie das Spiel damals ausgegangen wären, wenn es in Paderborn nicht kurz zuvor einen Trainerwechsel gegeben hätte. Für den erfolglosen Stefan Emmerling kam Steffen Baumgart, mit dem es kurz darauf wieder steil bergauf ging. Zur sportlichen Rettung reichte es zwar nicht ganz, doch letztlich profitierten die Ostwestfalen vom Niedergang des TSV 1860 München und blieben dennoch in der 3. Liga.

Im DFB-Pokal setzten sie sich dann gegen St. Pauli (2:1), VfL Bochum (2:0) und den FC Ingolstadt (1:0) durch. Zu den Stammspielern der Mannschaft, die die Tabelle in der 3. Liga mit vier Punkten Vorsprung auf den 1. FC Magdeburg anführt, gehört übrigens auch ein ehemaliger Sprockhöveler. Nämlich Christopher Antwi-Adjej, der in seiner Sprockhöveler Zeit auf der linken Außenbahn dem TSG-Anhang viel Freude bereitet hatte.

Christopher Antwi-Adjej stürmt heute für den SC Paderborn

Doch klar ist auch: Ohne Christopher Antwi-Adjej, den eigentlich alle nur „Jimmy“ rufen, wäre die TSG in der Saison 2016/17 im Wettbewerb um den Westfalenpokal gar nicht so weit gekommen. Denn die Mannschaft hatte sich bis zum Paderborn-Spiel nicht gerade mit Ruhm bekleckert. In der ersten Runde gab ein mühevolles 1:0 gegen den Landesligisten VfL Senden, in der zweiten Runde ein 4:2 gegen den Bezirksligisten TSG Dülmen und in der dritten Runde gegen den FSV Werdohl ein 3:2, bei dem Antwi-Adjej für die TSG gleich dreimal einnetzte.

Im Viertelfinale musste die TSG dann gegen den Oberligisten FC Brünninghausen in die Verlängerung. Den Treffer zum erlösenden 2:1 erzielte der Ungar Mark Murai, der damit den Weg für das große Spiel gegen Paderborn frei machte. Für ein Spiel, an das man in Sprockhövel wahrscheinlich auch heute Abend wieder denken wird.

 

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Heiner Wilms