Kreispokal: Gennebreck freut sich auf das Spiel des Jahres
Der B-Kreisligist empfängt am Donnerstagabend den Oberligisten TSG Sprockhövel. Für die Balaika-Elf kommt das Spiel eher ungelegen.
Es ist ein großer Abend für den VfL Gennebreck, wenn am Donnerstagabend Abend in Herzkamp das Flutlicht angeht: Nachdem zuletzt der FSV Gevelsberg III oder der SV Büttenberg zu Gast beim VfL waren, steht diesmal auf der anderen Seite ein ganz anderes Kaliber: Oberligist TSG Sprockhövel kommt zum Kreispokalspiel (Anstoß 20 Uhr). Für die Gennebrecker ist es das Spiel des Jahres – und auch sportlich hat sich der B-Ligist gegen die fünf Ligen höher spielende TSG einiges vorgenommen.
Hobbyfußballer gegen Oberliga-Kicker
„Wir wollen nicht nur der Aufbaugegner sein“, sagt VfL-Vorstand Bernd Gabler, „und das Team hat sich mit dem 6:1 am Wochenende eine breite Brust geholt, um auch gegen Sprockhövel mitzuspielen.“ Mitspielen heißt in diesem Zusammenhang natürlich: Möglichst lange das Spiel offen halten. „Je länger es 0:0 steht, desto besser“, meint Gabler, „und wir wissen natürlich, dass die TSG in der Oberliga manchmal Probleme hat, ein Tor zu schießen. Wir wollen es ihnen auch schwer machen.“ Natürlich wissen die Gennebrecker, dass sie nicht mal eins von zehn, vielleicht nicht mal eins von hundert Spielen gegen den großen Nachbarn gewinnen würden. Auch wenn der VfL eine gute, junge, ambitionierte B-Liga-Truppe stellt: Der Unterschied zwischen den auf höchstem Niveau ausgebildeten Oberliga-Kickern und den Hobbyfußballern aus Herzkamp ist noch gewaltiger, als wenn der FC Bayern München im DFB-Pokal aufs Land fährt. „Aber auch die tun sich ja manchmal schwer“, meint Gabler. Zum Beispiel zuletzt in der 2. Runde habe Bayern nur 2:1 in Rödinghausen gewonnen. „Das wäre ja auch ein Ergebnis, worauf wir sehr stolz sein könnten.“
Ein bisschen Übung als Pokalschreck hat der VfL
Ein Mini-Pokalschreck war der VfL auch vergangenes Jahr, als er die A-Ligisten Volmarstein und Linderhausen besiegte. „Unser Trainer weiß, wie er gegen bessere Gegner eine vernünftige Mannschaft aufstellt“, sagt Gabler.
Und selbst wenn die TSG doch so viel besser ist, wie sie es eigentlich sein sollte – dann wollen die Gennebrecker wenigstens einen schönen Fußballabend verbracht haben. Sie rechnen mit deutlich mehr Zuschauern als sonntags, auf 150 bis 200 hofft Gabler, der alle Mannschaften, Mitglieder und Freunde des Vereins natürlich informiert und heiß gemacht hat. „Ich hoffe, es kommen auch einige Leute aus Sprockhövel – der Bus hält ja direkt bei uns am Platz.“
TSG Sprockhövel in der Pflicht
Die Gennebrecker fiebern der Pokalpartie also entgegen, dem Favoriten, der TSG Sprockhövel, kommt das Spiel eher ungelegen. „Wir stehen vor schwierigen Wochen in der Meisterschaft, da passt uns das Spiel am Donnerstagabend nicht so gut“, sagt TSG-Trainer Andrius Balaika. Normalerweise ist so ein Pokalspiel für die höherklassige Mannschaft eine Chance den Spielern, die in der Liga zuletzt wenig Spielzeit erhielten, eine Spielmöglichkeit zu geben. „Rotieren können wir aber gar nicht“; sagt Balaika, „denn wir haben aktuell sehr viele Ausfälle.“ 13 Spieler trainierten am Dienstagabend lediglich mit, zudem haben sich mit Kaan Cosgun und Christian Anti-Adjej zwei weitere Spieler verletzt.
„Wer letztlich bei uns spielen wird, weiß ich wirklich noch nicht, aber natürlich wollen wir eine Runde weiterkommen, das ist klar“, erklärt TSG-Trainer Andrius Balaika. Und wenn die Sprockhöveler in der kommenden Saison wieder im Westfalenpokal mitspielen wollen, müssen sie auch weiterkommen, denn die Qualifikation zum Westfalenpokal geht für die TSG nur über einen Erfolg im Hagener Kreispokal.
Philipp Ziser und Julian Resch