Sprockhövel will auf dem Tivoli punkten
Sprockhövel. Die TSG bekommt es am Samstag mit einem großen Traditionsverein zu tun. Denn Sprockhövel gastiert bei dem ehemaligen Bundesligisten Alemannia Aachen.
An die Spiele gegen die richtig großen Mannschaften, an die Spiele gegen die alten Traditionsvereine haben sie gedacht, wenn sie im Vorfeld der Saison mit glänzenden Augen von der Regionalliga sprachen. Rödinghausen, Ahlen und Verl gehörten noch nicht unbedingt dazu, aber der kommende Gegner ganz sicher. Die TSG gastiert am Samstag bei Alemannia Aachen. Um 14 Uhr wird die Partie auf dem Tivoli angepfiffen.
Für die TSG Sprockhövel ist die Regionalliga ganz sicher ein Traum, in Aachen wird die vierthöchste deutsche Spielklasse ein bisschen anders bewertet. Denn Aachen hat eine bewegte Geschichte. Im Jahr 1967 stieg die Alemannia in die Bundesliga auf und wurde in ihrer zweiten Saison Vizemeister – hinter Bayern München. Doch schon im Spieljahr danach ging es wieder runter. Es folgten wechselvolle Jahre. In der Saison 2005/2006 gelang noch einmal der Aufstieg in die Bundesliga, doch danach ging es bergab – auch wegen massiver finanzieller Probleme.
Seit 2013 spielen die Aachener in der Regionalliga, die vergangene Saison schlossen sie auf dem siebten Tabellenplatz ab. Aber vor dieser Saison wurde die Alemannia von der Konkurrenz hoch gehandelt. Sechs Trainer nannten Aachen als Titelanwärter. Bisher gab es für die Mannschaft von Trainer Fuat Kilic Siege in den Auswärtsspielen gegen Siegen (1:0) und Oberhausen (2:0) sowie eine 0:1-Heimniederlage gegen Wattenscheid 09 .
Mit einer stattlichen Kulisse von 7000 bis 8000 Fans rechnet Sprockhövels Trainer Andrius Balaika, der hofft, dass seine Mannschaft, die solche Zuschauer-Zahlen ja noch nicht kennt, nicht vor Ehrfurcht erstarrt. Nach dem Spiel gegen Verl hatte Balaika schon gesagt: „Wir fahren nicht nach Aachen, um die Stimmung zu genießen und das Stadion zu besichtigen, wir wollen da etwas holen.“
Bisher hat die TSG aus drei Spielen zwei Punkte geholt. Das ist respektabel, aber nur mit Unentschieden in den Heimspielen ist der Klassenerhalt sicher nicht zu schaffen, und deshalb will Andrius Balaika auch in Aachen punkten.
Alpay Cin wieder fit
Wichtig wird aber sein, dass seine Mannschaft die Drangphase des Gegners diesmal unbeschadet übersteht. Gegen Verl gelang das bekanntlich nicht, und so wurde aus einer 2:0-Führung noch ein 2:2. In der zweiten Halbzeit wackelte die TSG-Abwehr zwischenzeitlich doch sehr bedenklich, was natürlich auch der Personallage geschuldet ist. Denn während es in der Offensive überhaupt keine Probleme gibt, weil auch Alpay Cin inzwischen wieder fit ist, sieht es in der Abwehr bei drei verletzten Innenverteidigern weiterhin nicht gut aus. Vor allem die Rückkehr von Raoul Meister wird bei der TSG herbei gesehnt. Doch bis dahin kann noch einige Zeit vergehen. Denn an der Verletzung am Hüftbeuger laboriert Meister schon seit der vergangenen Saison, und die Versuche, wieder ins Mannschaftstraining einzusteigen, musste er immer wieder abbrechen. „Wenn er mit dem Ball gearbeitet hat, hatte er Schmerzen“, sagt Andrius Balaika. „Ich weiß wirklich nicht, wie lange er noch ausfällt. Aber ich hoffe natürlich, dass es nicht allzu lange dauert.“
Heiner Wilms
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