Als Vorletzter ins große Spiel
Nach dem 3:3 gegen Düsseldorf ist die TSG Sprockhövel wieder um einen Rang in der Tabelle abgerutscht. Freitag geht es nach Essen.
Es waren die direkten Duelle auf Augenhöhe, die den 16. Spieltag der Regionalliga West prägten, und die hätten Klarheit in die Liga bringen können. Taten sie aber nicht, denn fast alle interessanten Partien endeten Unentschieden – ohne Gewinner, ohne Verlierer. Oder?
Denn das Unentschieden der TSG Sprockhövel gegen Fortuna Düsseldorf hatte eigentlich doch einen Gewinner, nämlich die Reserve des FC Schalke 04, die zwar auf Rang 14 stehen blieb, mit einem 2:1 über Alemannia Aachen den Vorsprung auf die Abstiegsplätze auf sieben Punkte ausbaute.
Dort stehen nun: Fortuna Düsseldorf, Sportfreunde Siegen, TSG Sprockhövel, Rot-Weiß Ahlen. In genau dieser Reihenfolge, nachdem sich die vier jeweils zweimal direkt begegneten: Nach dem 3:3 zwischen TSG und F95 am Samstag trafen am Sonntag in Siegen die Sportfreunde auf Rot-Weiß Ahlen. Die Gäste blieben auch im dreizehnten Spiel in Serie ohne Sieg, Siegen siegte 1:0 im eigenen Stadion und konnte immerhin die TSG überholen. 1001 Zuschauer sahen auf dem tiefen Rasen im Leimbachstadion vor allem Kampf und Krampf. Und endlich mal wieder drei Punkte für die Sportfreunde, weshalb SF-Trainer Thorsten Seibert anordnete: „Ich habe den Spielern gesagt, dass sie bei allem Druck dieses Gefühl eines Sieges auch mal genießen sollen und nicht direkt fragen, was das am Ende bringt oder wie es nun nächste Woche weitergeht.“
Wie es nächste Woche weitergeht – das ist auch das Stichwort für die TSG Sprockhövel. Es geht nämlich mit der letzten Partie der Hinrunde schon am Freitag weiter, mit dem wohl aufregendsten Spiel der Saison: Auswärts unter Flutlicht vor tausenden Zuschauern an der Hafenstraße bei Rot-Weiß Essen.
Auch die haben am Wochenende ein direktes Duell bestritten, das Duell der Rot-Weißen, es war aber auch ein Duell der Enttäuschten. Große Namen (RW Essen, RW Oberhausen), große Ambitionen (endlich mal wieder 3. Liga), graues Mittelfeld.
Auch dieses Spiel endete unentschieden durch ein spätes Tor, Robert Fleßers erzielte in der 89. Minute per Verzweiflungsschuss das 2:2 für die Gastgeber und ließ mehr als enttäuschte Essener zurück. „Das fühlt sich gerade nicht gut an, ich hätte nach der Pause nicht gedacht, dass wir hier noch ein Gegentor kassieren“, meinte RWE-Trainer Sven Demandt zerknirscht.
In netter Nachbarschaft stehen die beiden jetzt auf Rang neun und zehn, wobei das Tabellenbild zumindest im Fall von RWE täuscht: Essen hat erst 14 Spiele absolviert, könnte mit optimaler Ausbeute sich der Spitzengruppe zumindest auf einige Punkte nähern.
Ganz oben gab es übrigens auch ein direktes Duell: Borussia gegen Borussia, U23 gegen U23, Topteam gegen Topteam – und ein 2:2 der Gladbacher in Dortmund. Darüber freute sich die Viktoria aus Köln, die nun neuer Regionalliga-Tabellenführer ist.
Philipp Ziser
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