Balaika muss ein neues Team formen
Am Mittwoch bat Andrius Balaika zum ersten Mal wieder zum Training, um seine Mannschaft auf die am 13. August beginnende Saison vorzubereiten. Die ersten Trainingseinheiten sind dann auch so etwas wie eine Kennenlernphase. Denn in Sprockhövel hat sich viel getan.
Wieder einmal, muss man schon sagen. Zwölf neue Spieler muss Andrius Balaika in die Mannschaft einbauen, und es wird voraussichtlich noch weitere Neue geben. Denn die Planungen sind noch nicht abgeschlossen.
„Natürlich würde man sich als Trainer wünschen, dass die Veränderungen nicht so massiv ausfallen, dass man einmal eine Mannschaft über mehrere Jahre aufbauen kann“, sagt Andrius Balaika, der aber natürlich genau weiß, dass so etwas in Sprockhövel nicht funktioniert. Denn es hat sich inzwischen herumgesprochen, dass bei der TSG viele junge und talentierte Spieler am Ball sind. Die können sich in Sprockhövel dann ins Schaufenster stellen und Werbung in eigener Sache betreiben – bis dann halt die Anfragen der größeren Vereine kommen. So war das auch im Fall von Christopher Antwi-Adjej, der durch seine guten Leitungen in Sprockhövel aufhorchen ließ und sich nach dem Regionalliga-Abstieg dem SC Paderborn angeschlossen hat.
Die Rolle von Antwi-Adjej könnte künftig Patrick Dytko übernehmen. Dytko ist der aktuellste Zugang der TSG und kommt von der SSVg Velbert. Aufgefallen ist der 23-Jährige TSG-Trainer Andrius Balaika schon in einem Testspiel der SSVg Velbert in Sprockhövel. „Jetzt sind wir froh, dass es uns durch Sponsorenhilfe gelungen ist, ihm zum 1. August eine Ausbildungsstelle zu besorgen“, sagt Andrius Balaika, der Patrick Dytko aber gar nicht so richtig mit Christopher Antwi-Adjej vergleichen will. „Jimmy war extrem wendig, Patrick ist in seinem Spiel da etwas geradliniger“, sagt Sprockhövels Trainer.
Patrick Dytko beim BVB ausgebildet
Patrick Dytko ist zwar auch noch jung an Jahren, hat aber schon einige Erfahrungen aufzuweisen. Seine fußballerische Ausbildung bekam er in der U 17 und der U19 von Borussia Dortmund. Später spielte er dann in Polen in der Ekstraklasa.
Auch Anton Buceto, der zweite aktuelle Zugang, ist ein Mann für die Offensive. „Klein, flexibel und extrem wendig, sei der 22-Jährige, sagt Andrius Balaika, der seine Mannschaft im vorderen Bereich gut aufgestellt sieht. „Da haben wir ja jetzt viele starke Spieler““, sagt der Litauer, der aber noch Handlungsbedarf in der Defensive sieht. Einen jungen und einen eher erfahrenen Innenverteidiger sucht die TSG nämlich noch. Einen erfahrenen für den Fall, dass Raoul Meister seine Karriere nicht fortsetzen kann. Meister verpasste ja wegen chronischer Beschwerden am Hüftbeuger einen Großteil der Regionalliga-Saison. Natürlich hofft Andrius Balaika immer noch, dass es für Raoul Meister auf hohem Niveau noch weiter geht, aber eigentlich glaubt er nicht so richtig daran. „Ich denke einmal, dass uns Raoul in der nächsten Saison nicht zur Verfügung steht“, verrät Andrius Balaika, der also davon ausgeht, dass ihm sein wichtigster Spieler wegbricht. Und deshalb sucht die TSG ja auch noch einen erfahrenen Innenverteidiger, also einen Defensivmann, der seine jungen Nebenleute auch führen kann.
Im Falle eines Karriereendes würde Raoul Meister aber nicht nur als Innenverteidiger, sondern auch als Führungsspieler, gewissermaßen als Chef auf dem Platz, ausfallen. „Gleichwertig werden wir ihn mit Sicherheit nicht ersetzen können, die Verantwortung müsste dann auf mehrere Schulter verteilt werden“, kündigt Balaika an.
Vom Mittwoch an soll also die neue Mannschaft der TSG Sprockhövel langsam zusammenwachsen. In der ersten Einheit wird es sicherlich noch recht locker zugehen, doch dann soll die Intensität des Trainings gesteigert werden. „Wir werden zunächst einmal täglich trainieren, natürlich wird es aber auch Pausen geben, doch wir wollen in den ersten Wochen für die konditionellen Grundlagen sorgen“, sagt Balaika. „Und wir haben ja auch bei der Verpflichtung der neuen Spieler darauf geachtet, dass sie charakterlich zu uns passen. Ich denke, wir haben Jungs geholt, die alles für den Verein geben wollen.“
Heiner Wilms
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