Fotos vom Spiel FC Schalke 04 – TSG
Das war eine eher laue Partie am heissesten Spieltag des Jahres. 220 Zuschauer, davon über 90 aus Sprockhövel. Im direkten Vergleich zur Vorwoche fiel es ganz besonders auf, welchen komplett anderen Stellenwert die Schalker Zweitvertretung beim Publikum im Vergleich zu der aus Dortmund hat.
Auch spielerisch, taktisch und kämpferisch war Schalke ein ganz anderes Kaliber.
Wirklich schade, das die TSG nicht die Leistung abgerufen hat, die man an besseren Tagen durchaus schon von ihr gesehen hat.
Mit Adrian Wasilewski als fünftem Mann in der Abwehrkette sollte ein frühes Gegentor vermieden werden. Der defensive Teil der Abwehrarbeit erforderte schon früh die ersten Einzelaktionen. So schön eine gelungene Grätsche oder Torwartparade anzusehen ist, noch besser, sie wird gar nicht erforderlich.
Auch das gemeinsame Vorrücken und Zurückweichen war schon schneller und koordinierter zu sehen.
Dadurch, dass sich die TSG vorne nicht mehr so ein aggressives Pressing leisten kann wie in der Oberliga, kommt entsprechend mehr Druck auf die Abwehr. Aber die Unsicherheiten gegen Schalke resultierten anders als gegen Dortmund nicht nur aus schwer zu verteidigenden Lupfern über die Abwehr, sondern durchaus auch aus langen Bällen, die richtig lange in der Luft waren.
Auf lange Bälle griff Schalke erstaunlich häufig zurück. Die Stärke dieses Geners lag zumindest heute nicht im spielerisch-technischen Bereich. Dafür wirkten sie aber körperlich umso austrainierter und schneller.
Das Gegentor fiel dann doch schon in der 31. Minute. Ein Schuß des Schalker Neuprofis Fabian Reese aus 13-14 Metern konnte noch zur Ecke abgewehrt werden. Bei dieser Situation ging Felix Gremme zu Boden und hatte danach sichtbar Schmerzen am rechten Oberschenkel. Eine Behandlungsunterbrechung wollte er aber offenbar nicht riskieren und postierte sich an den kurzen Pfosten. Der Eckball kam dann auch prompt kurz. Fabian Reese lief von der Strafraumgrenze rein und köpfte aus 5 Metern aufs lange untere Eck. Max Claus kam nicht mehr dazwischen, Sven Möllerke, der den Kopfball auf die kurze Ecke erwartet hatte, versuchte noch, sich gegen die Laufrichtung zu strecken, hatte aber auch keine Chance mehr. Fabian Reese und Joshua Bitter, die in der vergangenen Saison noch für die Schalker U19 Bundesligamannschaft gespielt hatten, waren übrigens die einzigen in der Startaufstellung, die dem Schalker Profikader angehören.
Die TSG tat einiges, um den Rückstand auszugleichen, Chancen gab es mehrere, darunter eine hundertprozentige. Für einen Treffer waren es indes nicht genug. Und dass es nicht mehr waren, lag daran, dass schon das Umschalten nach Ballgewinn nicht entschlossen genug passierte, dass es an Angeboten für öffnende Pässe fehlte und dass bei laufenden Angriffe immer wieder das Tempo rausgenommen wurde, um Anspielstationen zu suchen. Andrius Balaika ließ im Lauf der zweiten Hälfte die Fünferkette auflösen und brachte mit Kenan Dünnwald, Nazzareno Ciccarelli und Simon Bukowski drei frische Offensivspieler.
Das zweite Tor des Tages fiel trotzdem auf der Gegenseite. Nach einem aus Sicht der TSG sehr unglücklichen Ballverlust in der Offensive startete Tobias Pachonik ein Solo, das Sven Möllerke nur verzögern aber alleine nicht aufhalten konnte
Am kommenden Samstag kommt mit der Zweitvertretung des 1.FC Köln eine Mannschaft in den Baumhof, gegen die dem Tabellenstand nach etwas zu holen sein könnte. Nicht schlecht wäre es, wenn Raoul Meister und Patrick Polk, die an diesem Wochenende schon wieder mit der 2. Mannschaft zum Einsatz kamen, wieder dabei sein könnten.