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Spielbericht: Westfalia Herne – TSG Sprockhövel 2:2 (0:0)

Sprockhövel bringt gegen Herne Führung nicht über die Zeit

Nach einem in der Schlussphase dramatischen Spiel trennten sich Westfalia Herne und TSG Sprockhövel 2:2. Die TSG war zweimal in Führung gegangen.

Zweimal hatten sich die Sprockhöveler schon in der Jubeltraube versammelt und die Fäuste Richtung Himmel gereckt. Denn zweimal waren sie in Führung gegangen, zweimal waren sie sicher, dass es reichen würde, dass sie sich für eine starke kämpferische Leistung mit einem Sieg belohnen würden. Doch zweimal wurden sich recht brutal aus ihren Traümen gerissen, denn Herne glich zweimal aus.

Wunderschöner Freistoß von Adrian Wasilewski

Ob dieses 2:2 am Ende ein gerechtes Ergebnis war, darüber wird man in beiden Lagern wohl unterschiedlicher Meinung sein. Die Herner werden für sich reklamieren, dass sie besser ins Spiel gekommen sind und dass sie vor dem Wechsel auch die klareren Chancen hatten. Auf Seiten der TSG wird man dieses Spiel aber ganz sicher anders bewerten. Denn nachdem Adrian Wasilewski mit einem wunderschönen Freistoß für das 1:0 gesorgt hatte, sprach alles für die Sprockhöveler. TSG-Trainer Andrius Balaika hatte unmittelbar vor dem Tor auch ein Zeichen gesetzt, indem er mit John Buceto und Max Claus noch einmal zwei frische Offensivkräfte brachte. Damit setzte der Litauer auch ein Zeichen. Denn damit machte er klar: Sprockhövel war mit dem einen Punkt nicht zufrieden, Sprockhövel wollte dieses Spiel gewinnen.

Sprockhöveler sehen klare Abseitsposition

Die TSG war auch auf einem guten Weg, doch dann kam sie, diese 81. Minute, in der die Emotionen richtig hochgingen. Maurice Haar hatte für Herne den Ausgleich erzielt, und Andrius Balaika fasste sich an den Kopf und hüpfte durch seine Coaching-Zone. Er konnte nicht glauben, dass dieser Treffer anerkannt wurde. Denn Balaika, – und nicht nur er – hatten vor dem Tor eine klare Abseitsposition gesehen. Doch Schiedsrichter Florian Visse und sein Assistent offensichtlich nicht, der Treffer zählte.

Und jetzt wurde es richtig giftig. Jede strittige Szene wurde auf dem kleinen Platz in Dortmund-Bövinghausen lautstark kommentiert, auch die Zuschauer an der Seitenlinie brachten viel Unruhe in die Partie, in der es in den letzten Minuten dramatisch wurde. Zunächst schlug das Pendel wieder zur Sprockhöveler Siete aus. Nach toller Vorarbeit von Tim Oberdorf brachte Xhino Kadiu die TSG in der 87. Minute mit 2:1 in Führung – doch Herne schlug noch einmal zurück. Sebastian Mützel erzielte in der Nachspielzeit das 2:2.

Felix Gremme verhindert eine Niederlage

TSG-Trainer Andrius Balaika war fassungslos. Und fast wäre es noch schlimmer gekommen. Denn Hernes Maurice Kühn hatte sogar noch das 3:2 für die Westfalia auf dem Fuß. Doch TSG-Außenverteidiger Felix Gremme warf sich beherzt in den Schuss und verhinderte damit, dass es für Sprockhövel ein völlig unerfreulicher Nachmittag wurde.

Tore: 0:1 Adrian Wasilewski (75.), 1:1 Maurice Haar (81.), 1:2 Xhino Kadiu (87.), 2:2 Sebastian Mützel (90. +1).

Westfalia: Königs, Temme, Hötte, Anan, Onucka (65. Mützel), Benkovic (51. Kühn), Thier, Rößler (59. Yoshida), Zaskoku, Haar, Legat.

TSG: Möllerke, Muharremi, Tchakoumi, Postolli, Gremme, Oberdorf, Wasilewski, Dytko (68. Kadiu), Ramaj, Terzicik (74. Buceto), Bukowski (74. Claus).

Heiner Wilms

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Mützel rettet Herne einen Punkt gegen Sprockhövel

„Das fühlt sich eher wie eine Niederlage an, um ehrlich zu sein“, ärgerte sich Sprockhövels Felix Gremme nach dem 2:2 (0:0)-Unentschieden bei Aufsteiger Herne. Seine Mannschaft ging zweimal in Führung und musste beide Male wieder einen Gegentreffer hinnehmen.

Die Partie begann sehr zerfahren auf beiden Seiten. Fußball gespielt wurde eher weniger. Das Spiel lebte von Fouls und Nickligkeiten. „Wir wollten hier körperlich unbedingt dagegenhalten. In meinen Augen ist Herne die zweikampfstärkste Mannschaft in der Liga“, erklärte Gremme. Auch ihm war klar, dass die erste Halbzeit für die Zuschauer nicht unbedingt ein Augenschmauß war: „Es gab kaum Torchancen und im Mittelfeld ging es richtig zur Sache. Wir waren mit dem 0:0 zur Pause nicht zufrieden.“

„Wir wollten Fußball spielen, aber weil wir zu viele lange Bälle geschlagen haben, ist kein Spielfluss zustande gekommen. In der zweiten Halbzeit wollten wir unbedingt gewinnen“, erklärte Hernes Maurice Haar.

Der unbedingte Siegeswille war zu Beginn des zweiten Spielabschnitts weder auf Seiten der Westfalia noch auf Seiten der TSG Sprockhövel zu sehen. Spannend wurde es ab der 74. Spielminute. Adrian Wasilewski legte sich nach einem Foul den Ball zurecht und brachte seine TSG per direktem Freistoß mit 1:0 in Führung. 

Nun war endlich Feuer in der Partie. Christian Knappmann peitschte seine Spieler nach vorne. Eine Niederlage zum Auftakt ins neue Jahr wäre undenkbar, weil er aus den ersten drei Partien sieben Punkte forderte. Knappmann bewies ein glückliches Händchen bei der Einwechslung von Sebastian Mützel.

Mützel brachte den Ball, nach einem abgewehrten Angriff, nochmal scharf in die Spitze auf Haar, der die Nerven behielt und zum 1:1-Ausgleich traf (80.). „Das war natürlich ein geiles Gefühl, meine Mannschaft nochmal ins Spiel zu bringen. Am Ende ist es aber trotzdem zu wenig“, wusste Haar.

In den letzten Minuten des Spiels ging es nochmal hin und her. Zwei Zeigerumdrehungen vor dem Ende der regulären Spielzeit war es der eingewechselte Xhino Kadiu, der Sprockhövel wieder in Führung brachte – 1:2 (88.). Westfalia gab sich nicht auf, warf alles nach vorne und wurde belohnt. Mützel brachte den Ball kurz vor Abpfiff doch noch zum 2:2-Endstand im Tor unter.

Wirklich zufrieden war mit diesem Ergebnis niemand. Aber zumindest das Ziel der sieben Punkte aus den ersten drei Spielen ist für Westfalia Herne und Christian Knappmann noch zu erreichen. Für Herne geht es am Mittwoch (19:30 Uhr) im Nachholspiel gegen Ennepetal weiter. Sprockhövel trifft am Sonntag (15 Uhr) auf den ASC 09 Dortmund.

Simon Röse

http://www.reviersport.de/366490—ol-wf-muetzel-rettet-herne-einen-punkt-gegen-sprockhoevel.html