TSG gegen Siegen: Das Duell der ehemaligen Regionalligisten
Die TSG und Siegen spielten in der vergangenen Saison in der vierthöchsten Klasse. Die TSG hat sich nach dem Abstieg besser zurechtgefunden.
Auf Platz zehn steht Fußball-Oberligist TSG Sprockhövel vor dem Heimspiel am Sonntag gegen die Sportfreunde Siegen. Viel weiter nach oben wird es vermutlich auch nicht mehr gehen, allenfalls Platz acht, den aktuell Aufsteiger Westfalia Herne einnimmt, ist noch in Reichweite.
Den ganz großen sportlichen Anreiz gibt es für die TSG in dieser Saison also nicht mehr. Allerdings wäre es schon wichtig, die Saison vernünftig zu Ende zu spielen, damit man nach dem letzten Spieltag mit einem guten Gefühl auseinander geht. Danach wird es dann wieder einen Umbruch geben. Spieler wie Simon Bukowski, Felix Gremme und Adrian Wasilewski werden gehen, andere werden kommen.
Sehr guter Einstand von Felix Casalino
Einer von den Neuen ist auch schon da und hat bei seinem ersten Einsatz in dieser Saison gleich aufhorchen lassen. Denn Torjäger Felix Casalino traf im Auswärtsspiel gegen den 1. FC Kaan-Marienborn wenige Minuten nach seiner Einwechslung. Das ändert zwar nichts daran, dass die TSG diese Partie am Ende mit 1:3 verlor, doch Felix Casalino ist offensichtlich ein Versprechen für die Zukunft.
Sportfreunde verabschiedeten sich freiwillig
Vielleicht bekommt er ja auch im Spiel gegen die Sportfreunde Siegen seine Einsatzzeit. Siegen war, wie die TSG Sprockhövel auch, in der vergangenen Saison noch ein Regionalligist, und Siegen stieg, wie die TSG auch, am Ende der Saison aus der vierthöchsten deutschen Fußball-Liga ab. Während man sich in Sprockhövel aber noch recht lange Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen konnte, gingen in Siegen die Lichter vergleichsweise schnell aus. Bereits im Frühjahr kündigten die Sportfreunde an, dass sie aus finanziellen Gründen für die nächste Saison auf ein Startrecht für die Regionalliga verzichten würden. Letztlich reichte es aber auch sportlich nicht. Siegen stieg als Tabellenletzter ab und versucht nun, sich in der Oberliga neu so sortieren. Dafür sorgen soll ein ganz junger Mann. Denn aktueller Trainer der Sportfreunde ist der erst 28-jährige Dominik Dapprich.
Siegen mit einem ganz jungen Trainer
Dapprich soll also für eine gute Zukunft der Sportfreunde sorgen, so hoch hinaus wie in der Vergangenheit wird es in absehbarer Zeit aber wohl nicht mehr gehen. In ihrer besten Zeit spielten die Siegener in der 2. Bundesliga. Maßgeblich am Aufstieg in der Saison 2004/2005 beteiligt war der spätere Nationalspieler Patrick Helmes, der sich dann aber dem 1. FC Köln anschloss.
Auch prominente Profis wie Ingo Anderbrügge und Norbert Dickel spielten schon im Trikot der Sportfreunde, die nach einem Jahr aus der 2. Liga wieder abstiegen.
Früher Vergleiche mit der zweiten Mannschaft
Mit den Sportfreuden Siegen hat sich die TSG Sprockhövel über die Jahre hinweg immer wieder gemessen – anfangs allerdings mit der zweiten Mannschaft. Dass die TSG jetzt aber in der Liga deutlich vor der Erstvertretung dieses großen Traditionsvereins steht, ist schon erstaunlich.
Die Sportfreunde Siegen verloren am Mittwoch ihr Nachholspiel gegen die Hammer SpVg mit 0:2 und stehen aktuell auf dem 14. Tabellenplatz. Der Rückstand auf die TSG Sprockhövel beträgt sechs Punkte. „Auch am Beispiel Siegen sieht man, dass die Saison nach einem Abstieg aus der Regionalliga nicht ganz so leicht ist“, sagt Sprockhövels Sportlicher Leiter Patrick Rohde.
Heiner Wilms