TSG Sprockhövel kommt noch einmal zurück und siegt
Gegen Kaan-Marienborn zeigt die TSG Sprockhövel ihre Qualitäten und lässt sich nicht verunsichern. Sie verlor aber kurz den Faden.
Als der Schiedsrichter die Partie abpfiff, schrien Andrius Balaika und Yakup Gösku ihre Freude lautstark aus sich heraus und lagen sich in den Armen. Der Start in die neue Oberliga-Saison ist der TSG Sprockhövel mit einem 4:2-Sieg über den Ex-Regionalligisten 1. FC Kaan-Marienborn geglückt. Wenn auch mit einigen Wacklern.
„Vor dem Spiel wussten wir nicht, wo wir stehen“, sagte Trainer Balaika. Doch seine Mannschaft legte munter los und zeigte in der ersten Halbzeit einen starken Auftritt. Das hatte das Trainerteam nicht erwartet, aber es lief. Bereits in der ersten Spielminute gab es eine gute Chance, den Schuss von Yannick Femia kratze Kaan-Torwart Christian Bölker aber noch aus dem linken oberen Toreck. Auch einen Schuss von Lewin D’Hone parierte er im letzten Moment. Einen Freistoß von Tom Sindermann klärte er per Fußabwehr.
Kapitän bringt die TSG Sprockhövel in Führung
Beim nächsten Freistoß jubelte die TSG dann zum ersten Mal. Femia brachte den Ball aus weiter Entfernung genau auf den Kopf von Kapitän Ibrahim Bulut, der im Strafraum am höchsten stieg und einköpfte. Die TSG legte schnell nach und bestätigte die bis dahin gute Leistung – abgesehen, von kleinen Fehlern. Nach vielen kurzen Pässen vor dem gegnerischen Strafraum legte Alperen Sahin auf D’Hone ab, der direkt einschoss. Emre Karaca scheiterte wenig später am Pfosten.
So hätte es weitergehen können, doch die Gäste wurden nach dem Seitenwechsel gefährlicher. Auch, weil die Abstände der TSG-Spieler zu ihren Gegnern nicht immer stimmten. In der ersten Halbzeit hatte die TSG bereits einmal Glück, als nach einem Steilpass zwei Kaan-Stürmer auf Azmir Alisic zuliefen, einer dann aber aus fünf Metern über das leere Tor schoss.
TSG-Defensive wackelt in zweiter Halbzeit
Über die Außenbahnen liefen die Gegner in der zweiten Halbzeit verstärkt an und kamen einige Male vor das Tor. Daniel Waldrich traf erst daneben, dann aber ins TSG-Tor, nachdem sich Bulut einen Zweikampf verlor. Danach klatschte der Ball nach Flanke und Flugkopfball an die Latte. Nicht nur das Tor, sondern die gesamte TSG-Defensive wackelte. Johannes Sabah blockte in der Not einen weiteren Schuss der Gegner, ehe sie zum Ausgleich kamen.
Dieses Mal schloss Christian Antwi-Adjej eine Lücke in der Abwehrkette nicht, ein flacher Ball vors Tor wurde eingeschoben. Ähnliches Muster wie beim ersten Gegentor. „Wir hatten den Faden verloren und in der Phase keinen Zugriff“, haderte Balaika nach dem Spiel. Von der ersten Halbzeit war er noch begeistert. Und dann von der Moral, die seine Elf zeigte und plötzlich zurückkam.
Felix Casalino trifft noch doppelt
Die Wechsel von Felix Casalino, Joel Hauser und Guiliano Restieri belebten das Spiel wieder. Restieri brachte in der 80. Minute eine Flanke auf Casalino, der an den Pfosten köpfte. D’Hone versuchte es per Nachschuss, doch der Ball wurde geblockt, ehe Casalino traf. Und die TSG gab sich damit noch nicht zufrieden. Einen Steilpass genau in die Schnittstelle, nah an der Abseitskante, erlief sich Casalino und schob die Kugel im Eins-gegen-Eins rechts am Torwart zum 4:2-Sieg vorbei.
TSG Sprockhövel – 1. FC Kaan-Marienborn 4:2
Tore: 1:0 Ibrahim Bulut (27.), 2:0 Lewin D’Hone (30.), 2:1 (54.), 2:2 (65.), 3:2, 4:2 Felix Casalino (80., 90.).
TSG: Alisic, Antwi-Adjej, Bulut, Sabah, Musa (78. Hauser), Sindermann, Hauswerth (88. Mourtala), Femia, Karaca (78. Restieri), D’Hone, Sahin (65. Casalino).
Hendrik Steimann