Viele verletzte Spieler: Die Krankenakte der TSG Sprockhövel
Der zu Saisonbeginn gut ausgestattete Kader ist zurzeit stark ausgedünnt. Deshalb will der Verein in personeller Hinsicht noch einmal nachlegen.
Mit der Auswärtspartie gegen den Niederrhein-Oberligisten Spvg Schonnebeck setzt die TSG Sprockhövel am Sonntag ihre Testspielreihe fort. Auch zu diesem Spiel wird die TSG wieder Gastspieler aufbieten – in der Hoffnung, dass aus diesen Gastspielern bald Zugänge werden. Klar ist, dass die TSG noch etwas tun muss, denn die Personallage ist geradezu dramatisch schlecht. In allen Mannschaftsteilen gibt es aktuell große Probleme.
Die Torhüter
Zwar ist Stammtorwart Sven Möllerke gesund, doch sein potenzieller Vertreter Tim Michels muss wegen einer Bauchmuskelverletzung noch bis März aussetzen. Die TSG sucht also dringend einen Vertreter für Möllerke, aber vielleicht läuft es ja auf Mauritz Missner hinaus. Missner durfte sich ja bekanntlich in einigen Testspielen präsentieren.
Die Viererkette
In der defensiven Viererkette klaffen riesige Lücken. So hat die TSG zurzeit keinen gesunden Innenverteidiger. Jan-Niklas Budde klagt über Beschwerden an der Achillessehne, und Enes Cömez hat sich Anfang Dezember den Mittelfuß gebrochen. Auf den Außenpositionen stehen zwar die Stammkräfte Felix Gremme (links) und Tim Oberdorf (rechts) zur Verfügung, doch Alternativen gibt es kaum. So klagt Liron Peretz aktuell über Leistenbeschwerden, während Felix Benz, der zu Saisonbeginn noch auf der Spielerliste stand, den Verein schon wieder verlassen hat.
Das defensive Mittelfeld
So wird Tim Oberdorf, der auch als Innenverteidiger aushelfen könnte, wohl weiter als Außenverteidiger auflaufen. Auch Adrian Wasilewski wäre ein Kandidat für die Innenverteidigung, wird jetzt aber im zentralen Mittelfeld auf der Sechs gebraucht, weil Emre Demir den Verein verlassen hat, um in der Türkei sein Glück zu versuchen. Ein Kandidat für die Secher-Position ist natürlich auch Aziz Budak, doch der junge Mann, der zu den Aufsteigern der Hinrunde gehörte, klagt über Beschwerden an der Achillessehne. Doch damit enden die schlechten Nachrichten immer noch nicht. Auf der Sechs könnten auch Tim Dudda und David Trautmann spielen. Dudda laboriert aber immer noch an den Folgen eines Bandscheibenvorfalls. „Im Moment hat er Schmerzen im Oberschenkel“, sagt Sprockhövels Trainer Andrius Balaika. „Da ist noch kein Ende abzusehen.“ Ein defensiver Mittelfeldspieler ist auch David Trautmann, doch der zog sich im Pokalspiel gegen Hagen 11 einen Kreuzbandriss zu und wird in dieser Saison nicht mehr zum Einsatz kommen.
Die Offensive
Im modernen Fußball sind die Grenzen zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen natürlich fließend. Das gilt besonders für die Offensive. So kann ein Spieler wie Tim Dudda im Mittelfeld defensiv und offensiv spielen. Das Problem ist nur, dass er zurzeit aus den genannten Gründen überhaupt nicht spielen kann. Doch der TSG Sprockhövel fehlen ja noch weitere Offensivkräfte. Noch gar kein Spiel in dieser Saison hat Jeffrey Boatey absolviert. Der Grund: Noch als A-Jugendlicher zog er sich in der vergangenen Saison einen Kreuzbandriss zu. Fraglich ist zudem, wann Patrick Dytko und Max Claus wieder voll belastbar sind. Torjäger Claus hat weiterhin Probleme mit der Patellasehne, während bei Patrick Dytko die Achillessehne zwickt. Der schnelle Außenbahnspieler kam zuletzt zwar eine Halbzeit lang zum Einsatz, doch danach sind wieder richtige Schmerzen aufgetreten. Und schließlich ist da noch John Buceto. Der kleine Stürmer ist zwar nicht verletzt, doch er ist erst kürzlich aus Australien zurückgekehrt und muss seinen Trainingsrückstand jetzt erst einmal aufholen.
Der eigentlich gut ausgestattete TSG-Kader ist aktuell also stark ausgedünnt. Und deshalb ist es auch verständlich, dass die Sprockhöveler händeringend nach Verstärkungen suchen.
Heiner Wilms