Westfalenpokal: TSG Sprockhövel -TuS Haltern 0:3 (0:1)
0:3 – TuS Haltern ist zu abgezockt für junge TSG. Andrius Balaika leiß einige seiner wichtigsten Spieler draußen – offenbar ist die Meisterschaft für die TSG wichtiger als für den Pokal.
Andrius Balaika lässt im Westfalenpokal seine Perspektivspieler ran – denen werden beim 0:3 aber die Grenzen aufgezeigt.
Das Abenteuer Westfalenpokal ist für die TSG Sprockhövel vorbei – am Mittwochabend unterlag die TSG dem TuS Haltern auf eigenem Platz 0:3. Dabei zeigten die Sprockhöveler zwar grundsätzlich keine schlechte, schon gar nicht so lustlose Leistung wie zuletzt – leisteten sich aber zu viele einfache Fehler, waren nicht abgebrüht genug oder im Kopf einfach langsamer als die deutlich ältere und abgezocktere Truppe aus Haltern.
Als vor dem Anstoß die Aufstellungen verlesen wurden, runzelten mehrere Leute auf der Tribüne die Stirn. Es waren nicht mal 100 Leute da, viele hatten wohl den Platz auf dem Sofa beim Dortmunder Champions-League-Spiel ihrem Heimverein vorgezogen – aber die, die da waren, denen fiel auf, dass Andrius Balaika einiges geändert hatte.
Balaika tauscht mehr als die Hälfte der Startelf aus
Gleich sieben Neue hatte er in die Anfangself berufen im Vergleich zum Brünninghausen-Spiel am Freitagabend und mit Adrian Wasilewski, Tim Oberdorf, Xhino Kadiu und Max Claus gleich mehrere Stammspieler auf die Bank gesetzt – Balaikas Priorität liegt offenbar auf der Meisterschaft, wo es Sonntag gegen Hassel geht.
Dass der Mannschaft einiges an Eingespieltheit fehlte, war dann vor allem im Spiel mit dem Ball zu sehen, wo die Blauen von Anfang an quasi überhaupt kein Risiko eingingen: Kein Dribbling, kein Doppelpass, kein Raumgewinn – also auch keine Torgefahr gegen ganz souverän in 4-4-2-Ordnung ab der Mittellinie verteidigende Gäste.
Sprockhövel verteidigt sicher, aber wird nicht gefährlich
Andersrum sah es ähnlich aus: Gegen den Ball stand Sprockhövel – wieder im gewohnten 4-4-2-System – gut, ließ nichts durchkommen von den uninspirierten und abwartenden Halteranern und versuchte dann, das Spiel in Ruhe aufzubauen. Aber auch das passierte fast immer zu langsam, so dass in der ersten halben Stunde keine der beiden Mannschaften einen einzigen Torschuss abgab. Schon da war klar – dieses Spiel würde über die Fehler entschieden.
Und so kam es: Es waren drei typische Szenen, die dafür sorgten, dass Haltern erst mit dem ersten Torschuss in Führung ging und dann in der zweiten Hälfte aus zwei eigentlich ungefährlichen Situationen das Spiel entschied.
Mit dem ersten Schuss kassiert die TSG das 0:1
Vor dem 0:1 war endlich einmal so etwas wie Dynamik im Spiel: Aziz Budak, der eine gute Partie im Zentrum zeigte, spielte einen Doppelpass mit Tim Dudda und hatte freien Raum vor sich – verpatzte aber die Ballmitnahme, so dass die gerade aufrückende TSG ins offene Messer lief.
Drei Stationen und zehn Sekunden später landete der Ball bei Halterns Jannis Scheuch und dann im rechten Eck von Sven Möllerkes Tor, der bis dahin noch keinen Ball gehalten (33.).
In der zweiten Halbzeit nutzt Haltern die Schwächen aus
Beim 0:2 (das wie in Brünninghausen direkt nach der Pause fiel,), hatte Halterns Topstürmer Stefan Oerterer bei einem langen Ball zwei Gegenspieler, die seinen Schuss auch abblockten. Der geklärte Ball landete aber bei Cedric Vennemann, der in den Strafraum zog, wo er einen Kontakt von Felix Gremme dankend annahm: Strafstoß. Oerterer traf ganz sicher unten rechts (50.).
Und beim 0:3 war die TSG einfach nicht wach: Sprockhövel foulte und schaltete ab – im Gegensatz zu Stefan Oerterer, der schnell ausführte, über Scheuch landete der Ball bei Deniz Batman, der nur einschieben musste – die Entscheidung nach 67 Minuten und das Ende aller Sprockhöveler Träume im Westfalenpokal.
Tore: 0:1 Scheuch (33.), 0:2 Oerterer (50./FE), 0:3 Batman (67.)
TSG: Möllerke – Muharremi, Coemez, Budde, Coemez – Federico (46. Dytko) , Budak, Dudda, Ramaj – Bukowski (46. Conde), Buceto (66. Kadiu).
TuS: Hester – Kaiser, Pagels, Forsmann, Schurig – Vennemann (87. Pötter), Rademacher, Batman – Scheuch (81. Keller), Oerterer.
Schiedsrichter: Selim Erk (Herne).
Zuschauer: 70.