Zielstrebiger gegen Hassel
Ungefährlich und leicht auszukontern, das war die TSG zuletzt. Das festzustellen ist einfach, das abzustellen wird die Aufgabe für Sprockhövel.
Wieder nur kurz Pause, dann das nächste Spiel – richtig zur Ruhe kommt die TSG Sprockhövel zurzeit nicht. Vier Tage lagen jeweils zwischen den Meisterschaftsspielen in Ennepetal und Brünninghausen sowie zwischen Brünninghausen und dem Pokalspiel gegen Haltern am Wochenende. Drei sind es zwischen Haltern und dem Ligaspiel gegen Hassel in der GFT-Arena im Baumhof (So., 15 Uhr).
Trainer Andrius Balaika, der nach dem Umbruch im Sommer eine ganz neue Mannschaft aufbaut, kann das nicht wirklich gefallen. So war am Donnerstag hauptsächlich lockeres Auslaufen angesagt, erst im Abschlusstraining am Freitag stand dann das Spiel gegen Hassel ganz oben auf der Agenda.
Partie gegen haltern war zum Ausprobieren gedacht
So war es ganz logisch, dass Balaika das Pokalspiel gegen Haltern als erweiterte Testpartie nutzte und viele Spieler aufstellte, die bis dahin wenig auf dem Platz gestanden hatten.
Kapitän Tim Dudda war einer von ganz wenigen Stammspielern auf dem Feld und fand nachher: „Wir wollten ein paar Dinge trainieren, ausprobieren und das hat auch ganz gut geklappt – das Ergebnis hat allerdings auf die Stmmung gedrückt.“ 0:3 hieß es am Ende.
Auch wenn das Gemurre der wenigen Zuschauer nachher nicht zu überhören war: Diese Spiel war keines, das man der jungen Mannschaft vorwerfen könnte, im Gegenteil. Die muss erst einmal zu sich selber finden. Tim Dudda dazu: „Viele erwarten von uns den direkten Wiederaufstieg, aber das ist in der Mannschaft überhaupt gar kein Thema.“
Parallelen zwischen den zwei Niederlagen
Trotzdem: In den vergangenen sieben Tagen hat die TSG nun zwei Spiele verloren, mit zumindest offensichtlichen Parallelen. Rückstand mit dem ersten Schuss aufs Tor, ausgekontert unmittelbar nach der Halbzeit, ohne selbst gefährlich zu sein. Gegen Haltern brauchte es 38 Minuten bis zum ersten Toschuss der TSG, Tim Dudda versuchte es aus 25 Metern – daneben, aber immerhin ein Schuss.
„Wir haben kaum Chancen, obwohl wir viel Ballbesitz haben, sind dafür bei Kontern anfällig“, sagt der Kapitän. „Wir müssen als Mannschaft zielstrebiger auftreten.“ Am Sonntag kann die Mannschaft zeigen, was sie aus den Spielen gegen Haltern und Brünninghausen – zugegebenermaßen zwei Schwergewichte – gelernt hat.
Gegner Hassel gilt als sicherer Abstiegskandidat
Der SC Hassel hat nur eins von fünf Spielen gewonnen, scheint in allen Prognosen als erster Absteiger gesetzt zu sein. Kein Wunder: Nachdem Erfolgstrainer Thomas Falkowski entnervt von den inneren Streitigkeiten in der Sommerpause nach Schermbeck ging, verließ auch die komplette Mannschaft den Verein. Ex-D-Jugend-Trainer Sascha Erbe baut eine neue Mannschaft auf, der allgemein wenig zugetraut wird. Ein Aufbaugegner für die TSG? Nein, sagt Dudda.
„Es wäre die falsche Herangehensweise, wenn wir sagen, wir machen das mit links, auch wenn alle uns für den Favoriten halten. Das ist ein Spiel wie jedes andere auch, in dem wir drei Punkte holen wollen.“ Danach hat die TSG übrigens eine ganz Woche Zeit, sich auf das schwere Auswärtsspiel in Lippstadt vorzubereiten.
Philipp Ziser