Sprockhövels Trainer Balaika: „Es darf nicht viel passieren“
Der TSG-Trainer freut sich über den Sieg gegen Gütersloh. Doch der ausgedünnte Kader macht ihm Sorgen. Aktuell gibt es nur 13 gesunde Feldspieler.
Erleichterung bei der TSG Sprockhövel. Nach der Auftaktniederlage gegen Aufsteiger Holzwicke feierte der Oberligist am vergangenen Sonntag einen 6:0-Sieg gegen den FC Gütersloh. In der Tabelle verbesserte sich die TSG damit von Rang 14 auf Platz fünf. Wir sprachen mit Trainer Andrius Balaika.
Die Zuschauer auf der Tribüne sind am Sonntag auf ihre Kosten gekommen. Wie haben denn Sie das Spiel von der Bank aus erlebt?
Balaika: Ich habe ein sehr gutes Spiel meiner Mannschaft gesehen. Und zwar von der ersten bis zur 90. Minute. Und ich habe mich darüber gefreut, dass die Mannschaft auch nach der 2:0-Führung nicht nachgelassen hat. Es wurde weiter gut nach vorne gespielt. Wir haben uns sehr viele Chancen herausgearbeitet und dann auch noch viele schöne Tore geschossen.
Sprockhövels Sportlicher Leiter Patrick Rohde hatte zur Pause noch einige Bedenken, weil es nur 2:0 stand. Ganz beruhigt war er da noch nicht. Wie war das bei Ihnen. Wann haben Sie sich keine Sorgen mehr gemacht?
Als Trainer macht man sich immer Sorgen. Und ein 2:0 ist ein gefährlicher Spielstand. Wenn der Gegner dann ein Tor schießt, kann noch viel passieren. Als wir dann aber kurz nach der Pause schnell das 3:0 und 4:0 nachgelegt haben, bin ich schon etwas ruhiger geworden.
Die wichtigen Tore zum 3:0 und 4:0 für Ihre Mannschaft hat Max Claus erzielt. Und schon nach zwei Minuten hat er für das sicher noch wichtigere 1:0 gesorgt. Wie haben Sie denn seine Leistung gesehen?
Überragend. Aber es ist ja auch kein Geheimnis, dass Max Claus für uns ein ganz wichtiger Spieler ist. Wenn er fit ist, dann führt auch kein Weg an ihm vorbei.
Max Claus hat dreimal getroffen, der aus der A-Jugend aufgerückte Kaan Cosgun zweimal. Sprockhövels ehemaliger A-Jugend-Trainer Oliver Triestram hat Cosgun in der vergangenen Saison als außergewöhnliches Talent bezeichnet. Hat er das Zeug zum Stammspieler?
Zunächst einmal: Die beiden Tore werden ihm gut getan haben. Aber Kaan Cosgun ist ja schon in der Schlussphase der vergangenen Saison bei uns zum Einsatz gekommen. Da haben wir gesehen, über welches Potenzial er verfügt. Seine Vorbereitung war dann zwar eher unauffällig, doch es ist natürlich klasse, wenn er in der Meisterschaft so den Schalter umlegen kann
Ein Wort noch zum Gegner: Als Gütersloh-Fan würde ich mir große Sorgen machen.
Gütersloh hat auch Qualität in der Mannschaft. Ganz sicher. Allerdings haben wir einen hervorragenden Tag erwischt. Wir waren in allen Belangen überlegen.
Also alles gut bei der TSG?
Es darf nicht viel passieren. Im Moment haben wir nur 13 Feldspieler, die richtig fit sind. Zum Spiel gegen Gütersloh ist mit Jan-Niklas Budde auch noch ein ganz wichtiger Spieler ausgefallen. Aktuell fehlen bei uns noch einige wichtige Jungs.
Es gibt also noch weitere Spieler mit Stammplatzpotenzial?
Ja klar. Zum Beispiel Noah Karthaus, Tom Sindermann, Dlyar Musa, Timo Krampe oder auch Aziz Budak. Aber man sollte einzelne Spieler gar nicht rauspicken. Alle haben Potenzial, wenn sie richtig fit sind.
Heiner Wilms