1. Mannschaft

Drei Tore für die TSG: Felix Casalinos Befreiungsschlag

Der junge Stürmer erzielt beim 4:1 gegen Gievenbeck drei Tore und bereitet einen weiteren Treffer vor. Ein dickes Lob gibt es auch vom Trainer.

Felix Casalino

Als der Ball im Netz zappelt, dreht Felix Casalino Richtung Eckfahne ab, rudert wild mit den Armen, rutscht auf den Knien über den klatschnassen Kunstrasen, lässt sich dann auf der Tartanbahn von seinen Teamkollegen feiern. Auch wenn er erst 20 Jahre alt ist, hat Casalino in seiner Karriere sicher schon schönere und schwierigere Tore geschossen. Der Jubel zeigt aber, wie wichtig ihm dieses 1:0 gegen Gievenbeck war. Es war Casalinos Befreiungsschlag.

Balaika: „Ich hoffe, dass der Knoten geplatzt ist“

„Ich hoffe einfach, dass der Knoten bei ihm jetzt geplatzt ist“, sagte sein Trainer Andrius Balaika nachher über seinen Mittelstürmer, der beim 4:1 gegen Gievenbeck drei Tore schoss und eins vorbereitete. In den Wochen zuvor hatte Casalino die Erwartungen nur selten erfüllen können – besonders seine eigenen. „Er setzt sich selbst unter Druck, vielleicht macht er sich manchmal sogar zu viele Gedanken. Er arbeitet sehr hart dafür, aber ihm fehlten zuletzt die Ruhe und das Selbstvertrauen“, meinte der Trainer, um dann zum wahrscheinlich größten Lob anzusetzen, das man Casalino in Sprockhövel machen kann: „Er hat heute gespielt wie damals, als er aus der A-Jugend kam.“

Bester Spieler in der A-Jugend-Mannschaft

Vor knapp zwei Jahren war Casalino der beste Spieler in Sprockhövels Westfalenliga-U19. Er schießt reihenweise Tore, darf sogar für ein paar Minuten Regionalliga-Luft schnuppern. Doch er rückt nicht in den Seniorenkader auf, sondern verbringt ein Jahr in Italien. Seit etwas mehr als einem halben Jahr ist er nun wieder bei der TSG. Zwei mehr oder weniger bedeutungslose Tore schoss er schon in der Oberliga, noch im Mai beim 1:3 in Kaan-Marienborn, dann zuletzt beim 2:4 gegen den SC Paderborn. Am Sonntag folgten drei ganz wichtige gegen Gievenbeck, Casalino war endlich der Matchwinner, der er unbedingt sein will – und auch kann und soll. Die Anlagen dazu bringt er mit.

Schnell, technisch gut und stark im Abschluss

Casalino ist schnell, technisch stark und obwohl er nicht der Größte ist, auch körperlich robust. Vor allem hat er aber einen unfassbar starken Abschluss, egal von welcher Position aus. Beim 1:0 war es noch leicht, als er einen Rückpass zum Torwart erahnte, dazwischenging, am Torwart vorbeizog und ins leere Tor schoss. Beeindruckender war schon das 3:1, bei dem er zeigte, was passiert, wenn man ihn nicht bei der Ballannahme direkt attackiert.

Das 3:1 gegen Gievenbeck war ein Traumtor

Casalino bekam den Ball, durfte ungehindert zum Tor hin aufdrehen. Den ersten Verteidiger ließ er mit einer schnellen Körpertäuschung ins Leere laufen, der nächste griff nicht richtig an. Casalino zog in den Strafraum und hämmerte den Ball in den Winkel – ein Traumtor. Nach der Pause zeigte er, dass er auch durch die Luft gefährlich ist, wenn man ihn lässt – eine wunderschöne Flanke von Yannick Femia köpfte er zum 4:1 ein. Nach 70 Minuten wurde er unter lautem Applaus ausgewechselt. Nach Abpfiff holte er sich an der Tribüne zahlreiche Glückwünsche ab – und strahlte.

Nach dem Abpfiff bleibt er ganz bescheiden

„Es ist meine Aufgabe dazwischenzugehen, wenn sich die Verteidiger so den Ball zuspielen“, kommentierte er das 1:0 ganz bescheiden und lobte das Team: „Ich habe mit meinen Toren zu dem Ergebnis beigetragen, aber den Sieg hat die ganze Mannschaft verdient. Gievenbeck ist ein guter Gegner, der schon oft zurückgekommen ist. Wir waren aber immer gut gegen den Ball und wollten jeden Zweikampf gewinnen“, war Casalino mehr als zufrieden mit dem Auftritt des Teams.

Und über seine Tore war er ganz offensichtlich erleichtert. „In den vergangenen Wochen kam ich von der Bank, da habe ich mich schwer getan. Ich bin überglücklich, dass ich heute die Chance von Anfang an bekommen habe. Das ist ein überragender Tag für mich.“

So geht es wei­ter

Sonn­tag Heim­spiel gegen den TuS Erndte­brück

Die TSG Sprock­hö­vel setzt das Pro­gramm in der Meis­ter­schaft am kom­men­den Sonn­tag mit dem Heim­spiel gegen den TuS Erndte­brück fort. Die Par­tie wird um 14.30 Uhr in der GFT-Are­na an­ge­pfif­fen.

Erndte­brück ver­lor am ver­gan­ge­nen Sonn­tag das Heim­spiel gegen den FC Brün­ninghau­sen mit 2:3 und rutsch­te auf den 16. Ta­bel­len­platz ab.

Philipp Ziser

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