Frauenmannschaft

Spielbericht: VfL Gennebreck – TSG Sprockhövel 3:2 (0:2)

Unnötige und völlig unverdiente Niederlage für die TSG Sprockhövel: Im Stadtduell gegen den VfL Gennebreck ist die TSG die spielbestimmende Mannschaft, lässt sich in der zweiten Hälfte aber komplett aus dem Konzept bringen.

Das Hinspiel zwischen dem derzeitigen Tabellendritten und dem Tabellensiebten war torlos zu Ende gegangen. Das wollten die Sprockhövelerinnen heute im Rückspiel anders machen. Die guten Leistungen aus den letzten Wochen pushten die TSG und dies zeigte sie auch von Beginn an: Das Zusammenspiel funktionierte hervorragend und der Einsatz stimmte. Als die Gäste nach nur drei Minuten durch ein Tor von Jara Möller nach Vorlage von Carolin Terhorst in Führung gingen, konnte der VfL nur hinterher gucken.

Auch danach war die TSG die klar bessere und vor allem spielbestimmende Mannschaft. Gennebreck kam zwar aus der eigenen Hälfte heraus, wurde aber sofort nach der Mittellinie von der starken Sprockhöveler Defensive gestoppt. Die Gegnerinnen wussten sich fast ausnahmslos nur durch unfaire Spielweise und Fouls zu helfen, was die TSG aber nicht weiter beeindruckte.

Trotz mehrerer guter Chancen und eines Lattentreffers von Sofie Wenz, versäumten es die Sprockhövelerinnen das zweite Tor zu machen und so blieb das Spiel unnötig eng. In den zehn Minuten vor der Halbzeit erstarkten die Gastgeberinnen, doch Ersatztorhüterin Lotte Schewe machte ihre Sache gut und parierte jeden Ball, den die Abwehr nicht abfangen konnte. Mitten in der Drangphase des VfL waren es aber die Gäste, die das Tor erzielten: Nach erneuter Vorlage von Carolin Terhorst lief Sofie Wenz frei auf das gegnerische Tor zu und versenkte den Ball souverän (43.).

Mit der hochverdienten Führung ging in es in die Halbzeit, in der Trainerin Inga Klockmann ausschließlich lobende Worte für ihre Mannschaft fand. So konnte es weitergehen.

Der erwartete Sturmlauf des VfL direkt nach der Halbzeit blieb aus, allerdings fand die TSG trotzdem nicht mehr richtig in die Partie. Das Spiel, das schon in der ersten Halbzeit sehr rechtslastig gewesen war, konzentrierte sich jetzt fast nur noch auf die rechte Seite, die Sprockhövelerinnen verloren die einfachsten Bälle und setzten nicht mehr so konsequent nach wie noch im ersten Durchgang. Diese Schwäche nutzten die Gastgeberinnen natürlich aus und kamen so durch zwei Tore innerhalb von drei Minuten zum zu diesem Zeitpunkt völlig unverdienten Ausgleich (64., 67.).

Die Stimmung, die schon in der ersten Halbzeit emotional aufgeladen war, wurde mehr als hitzig und zum Teil hatten die Aktionen – vornehmlich des Gegners – mit Fußball nicht mehr viel zu tun. Der Schiedsrichter versäumte es, die Partie unter Kontrolle zu bringen und verteilte eine einzige gelbe Karte wegen Meckerns – in einem Spiel, das einige gelbe, wenn nicht sogar rote Karten verdient gehabt hätte.

Man muss fairerweise zugeben, dass die TSG im zweiten Durchgang in der Offensive sehr blass blieb und nur eine einzige wirkliche Torchance hatte, doch als in der 84. Spielminute nach einer Ecke das 3:2 für den VfL fiel, war dies unverdient und mehr als ärgerlich, da es zum einen eine verunglückte Rettungstat von Vanessa Neise war, die den Ball unhaltbar für Lotta Schewe ins Tor beförderte und es zum anderen die Ecke niemals hätte geben dürfen, weil der VfL selbst den Ball ins Toraus geschossen hatte.

So endete das sehr giftige Spiel zwischen dem VfL Gennebreck und der TSG Sprockhövel mit einer Niederlage für die TSG, die zwar aufgrund der desaströsen zweiten Halbzeit zum Teil selbst schuld ist, aber trotzdem keine Niederlage verdient gehabt hätte. Die TSG bleibt dennoch auf dem 3. Tabellenplatz, weil der FFC Ennepetal 09 gegen den Tabellenführer Gevelsberg verlor; der VfL, der den Sieg feierte, als hätte er gerade die Meisterschaft gewonnen, bleibt weiter auf Platz 7.

Am kommenden Spieltag trifft die TSG Sprockhövel zu Hause auf den FC Herdecke-Ende (9er), gegen den sie eine 5:3-Hinspielniederlage wieder gutmachen will. Anstoß ist um 17 Uhr im Baumhof.

Aufstellung: Lotta Schewe, Vanessa Neise, Angelina Streicher, Katharina Schneider, Svenja Zühlke, Amely van den Wildenberg, Nicola Streicher, Jara Möller (46. Helen Wenz), Sofie Wenz, Carolin Terhorst, Karen Grote

Tore: 0:1 Jara Möller (3.), 0:2 Sofie Wenz (43.), 1:2 (64.), 2:2 (67.), 3:2 (84.)

Carolin Terhorst