1. Mannschaft

Sprockhöveler Probleme mit der Motivation

„Die Spieler sind mit ihren Gedanken woanders“, sagt TSG-Trainer Andrius Balaika. Der Tabellensiebte SV Lippstadt 08 kommt am Sonntag.

Er poltert nicht, er erzählt es alles ganz ruhig und sehr sachlich. Doch es ist nicht zu überhören, dass ihm die aktuelle Situation nicht gefällt. Überhaupt nicht. „Es ist schwierig, die Jungs zu begeistern“, sagt Andrius Balaika, der Trainer des Fußball-Oberligisten TSG Sprockhövel, vor dem Heimspiel am Sonntag in der German-Flavours-Travel-Arena gegen den SV Lippstadt 08 (15 Uhr).

„Die Spieler sind mit ihren Gedanken woanders – bei Vertragsverhandlungen oder schon bei anderen Vereinen. Das ist nicht förderlich“, erzählt er. Geschuldet ist dies eben vor allem auch der Tatsache, dass sich die TSG im Niemandsland der Oberliga befindet.

0:1-Niederlage im Hinspiel

Andrius Balaika macht auch kein Geheimnis daraus, dass er so einiges vermisst. „Die vergangenen Ergebnisse sprechen für sich“, sagt der 42-jährige Sprockhöveler Trainer und erinnert an das Heimspiel vor zwei Wochen, an das 2:3 gegen den FC Brünninghausen. „Unter normalen Umständen brauchst du so ein Spiel nicht zu verlieren“, erklärt er. „In unserer momentanen Situation fehlen ein bisschen die Spannung und der letzte Wille zu gewinnen. Alles rauszuhauen und alles rauszuholen.“

Das Ziel für Sonntag ergibt sich aus diesen Trainer-Worten von selbst: die Mannschaft wieder in den 100-Prozent-Modus zu bringen oder zumindest ganz nah dran. „Wenn wir uns nicht alle zusammenreißen, wird’s gegen die Lipp­städter schwierig“, sagt Andrius Balaika. „Für die geht’s noch um was. Die machen sich noch Hoffnungen auf den Aufstieg und werden dementsprechend auftreten. Sie werden gallig und bissig sein.“

Zwar hat der SV 08, der das Hinspiel gegen die TSG mit 1:0 für sich entschieden hat, auf Rang sieben nur einen Zähler mehr als die Sprockhöveler, nämlich 25, aber drei Partien weniger absolviert – und sogar vier Spiele weniger als Spitzenreiter 1. FC Kaan-Marienborn, der ein trügerisches Zwölf-Punkte-Polster hat.

Top-Sechs-Platz ist das Ziel

Ganz nach oben können die Sprockhöveler nicht mehr blicken. Obwohl: Zwölf Partien haben sie in dieser Saison noch zu absolvieren. „Da kann alles passieren“, sagt auch Andrius Balaika, der bis auf den verletzten Jan-Niklas Budde am Sonntag seinen kompletten Kader zur Verfügung haben wird. Der Defensiv-Mann hat sich gegen Brünninghausen eine Bänderdehnung im Sprunggelenk zugezogen. „Wir wollen wieder besser abschneiden. Unser Traumziel ist es, unter die ersten Sechs zu kommen“, erklärt der TSG-Coach. Dann hätten sich die Sprockhöveler für den Westfalenpokal der kommenden Saison qualifiziert.

Nachdem am vergangenen Sonntag im Test gegen den Liga-Rivalen TuS Ennepetal (1:1) Routinier Tobias Ritz zwischen den TSG-Pfosten gestanden hat, kehrt am Sonntag Mauritz Mißner in den Sprockhöveler Kasten zurück. Vor einer Woche hat der 20-jährige Schlussmann in der Kreisliga-A-Reserve geholfen – beim 2:0-Derbysieg gegen den TuS Hasslinghausen.

Andree Hagel

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