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TSG Sprockhövel beweist gegen Herne in Unterzahl Moral

Zwei Mal liegt Sprockhövel gegen Westfalia Herne zurück, zwei Mal gleicht die Elf von Andrius Balaika aus. Christian Antwi-Adjej fliegt runter.

Es lief die 50. Minute zwischen der TSG Sprockhövel und Westfalia Herne gespielt, als das Spiel eine für die TSG unangenehme Dynamik hätte annehmen können. Christian Antwi-Adjej ging mit der Sohle voraus in einen Zweikampf mit Bilal Abdallah, traf den Herner Angreifer am Bein und sah berechtigterweise die Rote Karte. Zu diesem Zeitpunkt lag die TSG bereits mit 0:1 zurück und das Spiel hätte ein böses Ende nehmen können. Mit großer Moral kämpfte sich die Elf von Andrius Balaika aber in die Partie und holte ein 2:2 (0:1) heraus, das am Ende fast noch zu wenig war.

Mit Blick auf die gesamten 90 Minuten war das Remis ein gerechtes Ergebnis. Denn gerade in den ersten 45 Minuten fanden die Hausherren nicht ins Spiel. „Wir wussten, dass Herne über die Zweikämpfe kommt und wir wollten es deshalb schnell spielen. Das ist uns nicht gelungen“, sagte TSG-Coach Andrius Balaika. Entsprechend wenig machte seine Elf aus den durchaus vorhandenen Räumen, die die Herner Defensive immer wieder gewährte.

Verdiente Halbzeitführung für Herne

Jan-Niklas Budde und Christian Antwi-Adjej scheiterten an Gästetorwart Ricardo Seifried, der Fallrückzieher von Ibrahim Bulut landete auf dem Tor. Im direkten Gegenzug belohnte sich die Westfalia für eine bis dahin gute Leistung. Dino Dzaferoski düpierte die komplette TSG-Defensive und schoss aus spitzem Winkel ein.

Nach der Pause dann der Platzverweis gegen Sprockhövels Nummer 19. Aber die Elf von Andrius Balaika ließ sich nicht unterkriegen, spielte mit viel Esprit und Leidenschaft. Sinnbildlich das 1:1. Patrick Dytko stibitzte den Ball von Felix Fuchs, und ehe der Herner Verteidiger realisierte, was passiert war, zappelte der Ball im Netz.

Die Freude der TSG hielt aber nur kurz. Enes Coemez foulte im Bilal Abdallah elfmeterreif, Ilias Anan verlud Bruno Staudt und die Hausherren liefen wieder einem Rückstand hinterher. „So dürfen wir im Strafraum nicht hingehen. Das muss man besser verteidigen“, befand Andrius Balaika.

Dytko schnürt den Doppelpack

Seine Mannen hielten die Köpfe weiterhin oben, spielten nach vorne – und kamen wieder zurück. Der eingewechselte Dlyar Musa verwickelte Philipp Rößler und Felix Fuchs in einen Zweikampf, als der Ball frei war schaltete Patrick Dytko am schnellsten und verwandelte aus 20 Metern.

Die Schlussphase gehörte der TSG – es fehlte aber das Quäntchen Glück oder das Auge für den Mitspieler. Maximilian Clauss schloss selbst ab, statt Dytko zu bedienen, in der Nachspielzeit parierte Seifried gegen Hasan Ülker.

„Auf die zweite Halbzeit können wir aufbauen. Wir waren in Unterzahl die bessere Mannschaft“, so Andrius Balaika. Gästetrainer Christian Knappmann zollte Respekt: „Hochachtung vor der Moral der TSG.“ Und so war die 50. Minute mehr ein Wachrüttler als ein Dämpfer für Sprockhövel.

TSG Sprockhövel – Westf. Herne 2:2

Tore: 0:1 Dzaferoski (37.), 1:1 Dytko (57.), 1:2 Anan (59. FE.,) 2:2 Dytko (69.).
TSG: Staudt – Budde, Coemez (65. Musa), Oberdorf, Dytko, Krafft, Ülker, Antwi-Adjej, Claus, Femia, Bulut.
Westf.: Seifried – Kurtovic (70. Kühn), Temme, Haar, Abdallah, Anan, Pulver, Rößler, Fuchs, Legat (75. Hatano), Dzaferoski (60. Marzullo).
Bes. Vork.: Rote Karte gegen Antwi-Adjej (50., grobes Foulspiel).
Schiedsrichter: Timo Gansloweit
Zuschauer: 400

Maximilian Lazar

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