VfL Senden verpasst die Sensation gegen die TSG Sprockhövel nur knapp
Senden –
Viel hätte nicht gefehlt, und der Landesligist VfL Senden hätte den Regionalligisten TSG Sprockhövel aus dem Pokal geworfen. Ein Sieg der Gastgeber wäre verdient gewesen. Stattdessen gewann der Favorit am Mittwochabend mit 1:0. Die letzten fünf Minuten waren entscheidend.
Fünf Minuten waren noch zu spielen am Mittwochabend im Verbandspokalspiel zwischen dem VfL Senden und der TSG Sprockhövel. Ein langer Ball hebelt die Abwehr der TSG aus, VfL-Knipser Rabah Abed steigt völlig frei vorm Sprockhöveler Keeper Sven Möllerke hoch – und lässt den Ball über den Kopf streichen. „Normalerweise macht er den locker weg“, sollte Abeds Trainer Rainer Leifken nach dem Schlusspfiff kommentierten.
Hätte Sendens größter Torgarant hier getroffen, hätte der Landesligist den Regionalligisten wohl aus dem Pokal geworfen. So aber kam es wie so oft im Fußball: Im direkten Gegenzug ist die Sendener Abwehr unaufmerksam, TSG-Spieler Philipp Kenan Dünnwald passt das Leder auf Hatim Bentaleb und der hat keine Mühe, aus kurzer Distanz zu vollenden – der Siegtreffer des hohen Favoriten in einem völlig ausgeglichenen Spiel.
Völlig ausgeglichen? Nicht ganz. Die Anzahl der Torchancen hielt sich in etwa die Waage – die Sendener hatten allerdings die besseren. Die größte hatte Abed fünf Minuten nach dem Seitenwechsel, als er nach einem Pass von Denis Hölscher frei vor dem Tor das Leder über die Latte setzte.
Die Gäste zeigten nur in den ersten Minuten, dass sie drei Klassen höher spielen als der VfL. Dessen Keeper Marvin Kemmann machte in der zehnten Minute erst einen Schuss von Radu Maldea und dann den Nachschuss von Alpay Cin unschädlich. Sechs Minuten später scheiterte Sendens Abdel Belkadi mit einem Schuss aus spitzem Winkel an Möllerke. Denis Hölscher schoss das Leder an die Latte (25.), Felix Berning knapp über das Tor (29.). Drei Minuten vor der Pause rettete Möllerke in letzter Sekunde vor dem heranstürmenden Hölscher. Nach der Pause hatte noch einmal Belkadi das 1:0 auf dem Fuß, bekam das Leder aber erneut an Möllerke nicht vorbei (69.).
Auf der Gegenseite verfehlte Dünnwald das Sendener Tor nur knapp (62.), drei Minuten später war Kemmann Endstation für Bentaleb. Vier Minuten vor dem Ende war der VfL-Keeper gegen den TSG-Spieler aber machtlos.
„Ich bin überhaupt nicht enttäuscht“, antwortete Sendens Trainer Rainer Leifken auf die Frage, wie groß der Frust nach dem späten Gegentreffer sei. „Wir haben ein überragendes Spiel gemacht.“
VfL: Kemmann – Kintrup, Reckmann (79. Stutenkemper), Reickert, Kelle – Belkadi, Berning, Bömelburg, Hölscher – Abed, Kaling. Tore: 0:1 Bentaleb (86.).
Von Christian Besse