WAZ-Fußball-Check: „Sprockhövel ist ein Sprungbrett für Talente“
Im ersten Teil des Fußball-Checks der WAZ geht es um den Oberligisten TSG. Die Fußballer sind aktuell in der Winterpause, die Hinrunde ist gespielt, bald beginnen die Vorbereitungen für die Rückserie.
Die WAZ wollte wieder wissen, was für die ranghöchsten Fußballvereine in Hattingen und Sprockhövel dieser Saison möglich ist und fragte wieder nach bei einem, der es eigentlich wissen muss, weil er oft auf den Plätzen zu finden ist. Gemeint ist Ex-Trainer Hansi Wagner (67), der traditionell zum Jahresbeginn seine Einschätzung zum heimischen Fußball abgibt. Zunächst geht es um den Oberligisten TSG Sprockhövel.
Oberliga, achter Platz
„Dass die TSG Sprockhövel den Klassenerhalt in der Regionalliga nicht geschafft hat, ist sicherlich nicht überraschend. Toll ist aber, dass man überhaupt einmal in einer solchen Liga gespielt hat. In einer Liga mit vielen ehemaligen Bundesligisten.
Wie erwartet, haben nach dem Abstieg viele Spieler den Verein verlassen. Das ist aber gar nicht negativ, denn die TSG Sprockhövel ist für junge Spieler auch so etwas wie ein Sprungbrett. Von Sprockhövel aus kann es auch in höhere Klassen gehen. Ein Beispiel dafür ist Christopher Antwi-Adjej, der mit Paderborn jetzt Tabellenzweiter in der 3. Liga ist.
Weil es also zahlreiche Abgänge und auch viele Zugänge gab, musste Trainer Andrius Balaika wieder eine neue Mannschaft formen. Das ist ihm auch gelungen, denn zuletzt hat es ja sehr gute Ergebnisse gegeben.
Dass in der Oberliga schon zwei Vereine ihre Mannschaften zurückgezogen haben, ist natürlich bedenklich. Da ist zuerst das Geld und dann das Licht ausgegangen. Ich denke, dass so etwas in Sprockhövel nicht passieren kann, denn der Verein wird schon seit Jahren seriös geführt. Und dass die TSG es mit geringen Mitteln geschafft hat, genau so viele Punkte zu holen, wie zum Beispiel die U23 von Schalke 04, die ja mit einem weitaus höheren Etat kalkulieren kann, ist absolut erstaunlich. Sprockhövel setzt weiter auf junge Spieler, die sich entwickeln können. Das finde ich gut.“