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Westfalenpokal: Pflicht(spiel)-Sieg für die TSG

Andrius Balaika war überrascht von der souveränen Leistung in Dülmen – und erklärt, warum Ersatztorwart Möllerke am Mittwoch im Feld spielte.

Das tat gut: Die TSG Sprockhövel kann Fußballspiele gewinnen und sie hat das erstmals seit sieben Wochen gezeigt (damals 1:0 in Senden im Westfalenpokal).

Am Mittwoch stand wieder ein Pokalabend an, wieder eine Fahrt ins Münsterland – und wieder brachte der Regionalligist einen Sieg mit nach Hause, einen 4:2-Erfolg bei Landesligist TSG Dülmen. Die Leistung war dabei überzeugender, als sogar Trainer Andrius Balaika erhofft hatte: „Die Mannschaft hat mich ein bisschen überrascht, dass sie in so ein Spiel am Mittwochabend mit so einer Einstellung hineingeht“, hatte er offenbar einen leichten Schlendrian befürchtet angesichts des Drei-Klassen Unterschieds.

Doch die Blauen wollten endlich mal wieder gewinnen und ließen von Anfang keinen Zweifel, dass sie das tun würden: Radu Maldea (3.) und Christian März (12.) sorgten für die schnelle Führung. Nach dem zwischenzeitlichen Anschluss erhöhten Simon Bukowski und Finn Heiserholt auf 4:1 zur Pause. „Wir haben eine richtig gute erste Halbzeit gezeigt, die Tore waren alle gut herausgespielt“, fand Balaika. „Nach der Pause haben wir aber verpasst, Tore zu schießen.“ So durfte Dülmen per Freistoß zum 2:4 verkürzen, mehr nicht.

Aufwand und Ertrag standen dabei im passenden Verhältnis. Die TSG steht nach zehn Spielen ohne Sieg in der Liga unter ernsthaften Druck, Punkte zu holen, Spiele zu gewinnen. Balaika kann es sich nicht leisten, dass Stammspieler nach Pokalspielen verletzt oder müde sind. Deshalb war die TSG nur mit 14 Leuten ins Münsterland gereist – Ersatztorwart Sven Möllerke durfte ein paar Minuten im Feld ran. Der Rest des Teams trainierte in Sprockhövel mit Raoul Meister. Balaika: „Es hätte keinen Sinn gemacht, mit allen zu fahren. Es können ja eh nur 14 spielen.“

Die 14, die auf dem Platz standen, machten ihre Sacht gut.: Radu Maldea und Simon Bukowski, die in der Regionalliga zuletzt keine Rolle spielten, trugen sich in die Torschützenliste ein. Linksverteidiger Maldea machte auf der offensiveren Position ein gutes Spiel. Max Claus, in Oberhausen und Mönchengladbach verletzt, kehrte für 45 Minuten aufs Feld zurück.

Jan Budde ist wieder eine Option

Jan-Niklas Budde ging sogar über volle 90 Minuten. Erst am Samstag in Mönchengladbach hatte er nach seinem Wadenbeinbruch vom ersten Spieltag ein Kurz-Comeback gefeiert, Sonntag bei der Zweiten gespielt. Dass er in Dülmen wieder 90 Minuten schaffte, ist eine gute Nachricht für Balaika, dem der nächste Innenverteidiger ausfällt: „Er ist eine Option für Samstag. Cedrik Mvondo hat sich wochenlang gequält, jetzt fällt er aus.“ Samstag geht es gegen den SC Wiedenbrück (Mittwoch im Pokal 4:3-Sieg nach 1:2-Rückstand gegen Landesligist SpVg Brakel).

Zu den Pokalspielen hat Balaika ein gespaltenes Verhältnis: „Mitten in der Woche versucht man, einige Spieler zu schonen und Jungs mit weniger Spielpraxis aufzustellen.“ Dass das nicht immer klappe, zeige das 1:4 von Wattenscheid 09 gegen BSV Schüren bewiesen. Mitte November trifft Sprockhövel im Achtelfinale auf SC Neheim oder FSV Werdohl (Donnerstagabend), im Viertelfinale könnte es zum Regionalliga-Duell mit Rot-Weiß Ahlen kommen. „Dann werden die Spiele wichtiger und interessanter“, sagt Balaika, „und es ist wichtig, dass wir den Verein von der besten Seite zeigen. Und irgendwann denkt man auch an den DFB-Pokal, klar.“

Bis dahin sind es noch vier Pokalspiele für die TSG. Doch das ist Nebensache, in der Regionalliga stehen wichtige Spiele gegen Wiedenbrück und die Aufsteiger Bonn und Wuppertal an. Der nächste Pflichtspiel-Sieg soll nicht erst wieder im Westfalenpokal gelingen.

Philipp Ziser

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