1. Mannschaft

Die Borussen geben in jeder Beziehung den Ton an

Hagen/Sprockhövel. Im Ischeland-Stadion gaben am Samstag die Dortmunder Borussen den Ton an. Die Spieler auf dem Rasen, die die TSG Sprockhövel mit 4:0 bezwangen, und auch die Fans auf den Rängen, die für Stimmung, aber auch für Ärger sorgten.

Denn es wurde reichlich gezündelt. Bengalos und Strobolichter wurden von der „Sektion Stadionverbot“ abgefackelt. Zu Beginn des Spiels zog eine dunkle schwarz-gelbe Rauchwolke durchs Stadion, später kam dann noch die Restware zum Einsatz.

Stadionsprecher André Meister, der gleichzeitig auch Sicherheitsbeauftragter der TSG Sprockhövel ist, verlebte also einen anstrengenden Nachmittag. Immer wieder forderte er dazu auf, dass Abbrennen von Pyrotechnik zu unterlassen. Richtig gefruchtet haben diese Durchsagen indes nicht.

Positiv war aber, dass die BVB-Fans, die mit ihren Gesängen auch für Stimmung sorgten, sonst wohl friedlich blieben. „Es ist niemand zu Schaden gekommen“, sagte André Meister, auch bei dem Fan-Marsch durch die Stadt ist nichts passiert.“

Bei diesem Marsch vom Bahnhof zum Stadion wurde der BVB-Anhang von der Polizei eskortiert, im Stadion waren noch einmal 75 Polizisten im Einsatz. Dazu 76 Ordner.

Spieler und Trainer fühlten sich vom Borussen-Anhang aber keineswegs irritiert. BVB-Trainer Daniel Farke sprach von einer Unterstützung für eine zweite Mannschaft, die in Deutschland wohl einmalig sei, und Sprockhövels Coach Andrius Balaika betonte, dass die Partie in einer hervorragenden Atmosphäre stattgefunden habe.

Mit dem rein Sportlichen konnte der Litauer diesmal aber nicht so richtig zufrieden sein, weil seine Mannschaft mit dem BVB nicht mithalten konnte. Die Dortmunder waren an diesem Tag einfach zu stark. So sah es auch Sprockhövels verletzter Kapitän Raoul Meister. „Diese Automatismen bei den Dortmunder waren schon beeindruckend“, sagte der Innenverteidiger. „Da kann man nur an einem guten Tag bestehen. Und den hatten wir nicht.“ Über den Zeitpunkt seines Comebacks wollte Meister allerdings nichts sagen. Nur so viel: „Ich werde nicht zu früh anfangen. Das habe ich schon einmal gemacht, und das hat sich nicht ausgezahlt.“

Heiner Wilms

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