Spielbericht: TSG Sprockhövel – Rot-Weiss Essen 1:1 (0:1)
Zum Abschluss noch einmal ein Achtungserfolg. In ihrem letzten Regionalliga-Spiel erreichte die TSG Sprockhövel ein 1:1 gegen Rot-Weiss Essen.
Vergleicht man die Möglichkeiten beider Vereine, dann kann man dieses Ergebnis ganz sicher als Erfolg für die TSG werten. Rot-Weiss Essen ist halt der deutlich größere Verein – und Rot-Weiss Essen hat auch einen größeren Anhang. Allerdings waren die RWE-Fans in recht übersichtlicher Zahl ins Hagener Ischelandstadion gekommen. Auch für Rot-Weiss ging es um nicht mehr viel, das weitaus wichtigere Spiel steigt für die Essener am kommenden Donnerstag im Niederrheinpokalfinale gegen den MSV Duisburg.
Für die Sprockhöveler hingegen war nach diesem Spiel Schicht, denn der Einzug ins Westfalenpokalfinale wurde bekanntlich durch die knappe Niederlage gegen den Drittligisten SC Paderborn verpasst.
Raul Meister noch einmal in der Startelf
Und so war die Partie gegen RWE vielleicht das letzte Spiel von Raoul Meister. Der Kapitän hat durch seine chronischen Beschwerden am Hüftbeuger in dieser Saison viele Spiele verpasst und denkt wohl auch über ein Ende seiner Karriere nach. „Es ist zuletzt ja nicht wesentlich besser geworden“, sagte TSG-Trainer Andrius Balaika schon vor dem Spiel. „Wir wissen nicht, ob er auf diesem Niveau weitermachen kann.“ Wenn Meister aufhört, dann verliert Andrius Balaika seinen wichtigsten Spieler.
In seinem dann vielleicht letzten Spiel war Raoul Meister fast auschließlich bemüht, Sprockhövels Abwehrkette zu ordnen und zusammenzuhalten. Für Ausflüge in die Offensive boten sich zunächst keine Möglichkeiten, weil meist die Essener im Vorwärtsgang waren, was aber natürlich auch nicht so richtig überraschte.
RWE versuchte es oft über die linke Seite. So schon in der achten Minute, als Tolga Cokkosan auf Marcel Platzek flankte, doch dessen Kopfball verfehlte das Ziel dann doch recht deutlich. Etwas näher dran war Platzek kurz darauf, als er es mit dem Fuß versuchte. Wieder war der Angriff über die linke Seite vorgetragen worden.
Timo Becker bringt Essen in Führung
Dass es auch über die andere Seite und zudem erfolgreich gehen kann, zeigten die Gäste in der 20. Minute. Nach einem Freistoß von rechts war Timo Becker zur Stelle und erzielte das 1:0. RWE hätte zur Pause aber höher führen können, doch Dennis Malura scheiterte an TSG-Torwart Sven Möllerke, der ganz unorthodox im Stehen mit einer Hand klärte. Vorbereitet hatte diese Chance Kamil Bednarski, der in jungen Jahren ja auch schon einmal für die TSG gespielt hatte.
Und die Sprockhöveler: Die spielten gut, kamen vor dem Wechsel aber noch nicht so richtig in die gefährliche Zone, RWE-Torwart Robin Heller wurde deshalb in der ersten Halbzeit noch nicht gefordert.
Toller Freistoß-Treffer von Tim Dudda
Aber es gibt ja zwei Halbzeiten. Und so hatten die Sprockhöveler die erste Szene nach Wiederanpfiff – und das war eine absolut spektakuläre. Tim Dudda sorgte in der 50. Minute mit einem Freistoß für den Ausgleich. Dabei hatte es schon so ausgesehen, als sollte diese Aktion gründlich misslingen. Zwei Sprockhöveler waren über den Ball gelaufen, und auch Dudda schoss nicht, sondern stoppte ab. Doch dann setzte er noch einmal an und zirkelte den Ball genau in den Winkel. Ein wunderschönes Tor.
Sprockhövel nach dem Wechsel selbstbewusster
Sprockhövel war also jetzt richtig im Spiel angekommen und hätte in der 76. Minute sogar in Führung gehen können. Da war Christian März nämlich schon auf Kurs, ließ sich den Ball aber dann doch noch abjagen. Aber diese Szene zeigte schon, dass die Sprockhöveler nun selbstbewusster auftraten, allerdings gingen sie auch ein bisschen ins Risiko.
Aber ein Sieg gegen Rot-Weiss Essen zum Abschluss – das wäre es noch einmal gewesen. Allerdings blieb es dann doch beim 1:1. Eing gutes Ergebnis für die TSG war das allemal, und auch TSG-Trainer Andrius Balaika zeigte sich absolut zufrieden. „Das war ein Spiel auf hohem Niveau“, sagte Balaika. „Und wenn wir dieses Spiel gewonnen hätten, wäre das sicher nicht unverdient gewesen.“
Tore: 0:1 Timo Becker (20.), 1:1 Tim Dudda (50).
TSG: Möllerke, Oberdorf, Mvondo, R. Meister, Gremme, Wasilewski, Demir, Budde, Wasilewski, Dudda (86. Budak), Bukowski( 88. Murai).
RWE: Heller, Meier, Platzek, Malura (66. Rabihic), Zeiger, Cokkosan, Bednarski, Brauer (76. Remmo), Baier (66. Grund), Tomiak, Becker.
Schiedsrichter: David-Markus Koj.
Zuschauer: 800.
Heiner Wilms