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Spielbericht: TSG Sprockhövel – Viktoria Köln 3:2 (0:0)

Riesige Überraschung am drittletzten Spieltag der Regionalliga West. Absteiger TSG Sprockhövel schlägt Meister Viktoria Köln mit 3:2.

Das war noch einmal ein Ding. Die TSG Sprockhövel verabschiedet sich nun wirklich nicht sang- und klanglos aus der Regionalliga. Am drittletzten Spieltag gab es noch einmal einen richtigen Knaller. Die TSG schlug Viktoria Köln mit 3:2.

Und das will schon etwas heißen. Denn Köln stand bekanntlich schon vor dem Spiel als Meister fest und die TSG als Absteiger. Mit einem solchen Ausgang konnte man nun wirklich nicht rechnen.

Änderungen gegenüber dem Spiel gegen Wuppertal

Dabei konnte Sprockhövels Trainer Andrius Balaika nicht die Mannschaft auf den Platz schicken, die zuletzt in Wuppertal mit 1:0 gewonnen hatte. Weil Orhan Dombayci, Emre Demir und Felix Gremme fehlten, rückten Simon Bukowski, Cedric Mvondo und – sicherlich etwas überraschend – auch Raoul Meister in die Startelf. Meister habe zuletzt wieder trainiert, natürlich fehle ihm aber noch die Spritzigkeit, kommentierte TSG-Trainer Andrius Balaika den Einsatz des Kapitäns, der wegen chronischer Beschwerden am Hüftbeuger einen Großteil der Saison verpasst hatte.

Raoul Meister überraschend in der Startelf

Ein Raoul Meister tut der TSG natürlich immer gut, auch wenn er nicht bei hundert Prozent ist. Der Spielführer, der bis zur 75. Minute durchhielt, nahm dann auch seinen Platz in der Abwehrzentrale ein, als zweiter Innenverteidiger an seiner Seite spielte Cedric Mwondo.

Die TSG ging die Partie dann ähnlich an wie in den vergangenen Wochen – nämlich bei Ballbesitz des Gegners mit einer Fünferkette, zu der sich neben Meister und Mwondo dann Tim Oberdorf, Finn Heiserholt und Jan-Niklas Budde aufreihten.

Nach zwei Minuten war diese Kette aber zum ersten Mal überspielt. Die Kölner brachten den Ball über Felix Backszat und Patrick Koronkiewicz zu Mike Wunderlich, der dann allerdings aber aus kurzer Distanz verpasste.

Munterer Start von Meister Viktoria Köln

Es war also ein munterer Beginn des Meisters, der sich danach aber ein bisschen zurücknahm. Und so kam die TSG ins Spiel, und zwischen der 14. und 20. Minute hatten die Sprockhöveler dann so etwas wie eine erste Sturm- und Drangphase. Chancen gab es auch, so durch Christian März und Christopher Antwi-Adjej, doch die Partie blieb zunächst torlos.

Doch das änderte sich nach der Pause ganz schnell. Bei einem Freistoß für die Sprockhöveler spielte Tim Dudda den Ball auf Christian März, der dann auch gleich abzog – und Sekundenbruchteile danach führte der Absteiger gegen den Meister mit 1:0. Und es kam noch besser, denn in der 53. Minute schloss Simon Bukowski einer tollen Konter der Sprockhöveler zum 2:0 ab.

Marco Antwerpen wechselt zeitig

Den Kölnern gefiel das natürlich überhaupt nicht, und so entschloss sich Viktoria-Trainer Marco Antwerpen zu drei zeitigen Wechseln, was sich später dann noch auswirkte, weil die Kölner verletzungsbedingt in Unterzahl gerieten. Die Gäste wurden mit den frischen Kräften dann aktiver, doch die TSG blieb bei Kontern gefährlich. In der 75. Minute dann aber doch das 1:2. Kölns Kevin Holzweiler drang in den Sprockhöveler Strafraum ein, schlug noch einen Haken und ließ mit seinem Schuss TSG-Torwart Sven Möllerke keine Chance.

Und die Kölner setzten noch einmal nach. Eine Niederlage in Sprockhövel – das wollten sie auf keinen Fall. Kapitän Mike Wunderlich sorgte dann persönlich für den Ausgleich – mit einem Flachschuss in der 84. Minute.

Christian März zweifacher Torschütze

Doch das Ende der Geschichte eines ganz und gar ungewöhnlichen Spiels war das immer noch nicht. Es gab dann wirklich noch die ganz große Überraschung. Christian März erzielte sein zweites Tor und sorgte damit noch einmal für einen richtigen Höhepunkt auf der für die TSG bald zu Ende gehenden Reise durch die Regionalliga-Saison.

Tore: 1:0 Christian März (48.), 2:0 Simon Bukowski (53.), 2:1 Kevin Holzweiler (75.), 2:2 Mike Wunderlich (84.), 3:2 Christian März (90.+­2).

TSG: Möllerke, Heiserholt, Mvondo, Meister (75. Polk), Budde, Oberdorf, Dudda, Wasilewski, Antwi-Adjej, März (90.+3 Murai), Bukowski (82. Budak).

Viktoria: Kühn, Brzenska, Backszat, Wunderlich, Candan (57. Jansen), Lejan, Gottschling (57. Golley), Holzweiler, Koronkiewicz, Fiore (61. Nottbeck), Lanius.

Schiedsrichter: Marco Goldmann.

Zuschauer: 300.

Heiner Wilms

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