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Sprockhövel gegen Niederwenigern: Die wichtigsten Fragen

Am Sonntag testet die beste Mannschaft aus Hattingen bei der besten aus Sprockhövel. Auf diese sechs Sachen gilt es, im Testspiel zu achten:

Es ist ein spannender Städtevergleich in der Wintervorbereitung zwischen zwei Mannschaften, die quasi nie in einem Pflichtspiel aufeinandertreffen werden: Die beste Mannschaft aus Sprockhövel, das ist Oberligist TSG), empfängt die beste Mannschaft aus Hattingen, den Niederrhein-Landesligisten Sportfreunde Niederwenigern.

Wenn sich die beiden am Sonntag (15 Uhr) in der GFT-Arena im Baumhof gegenüberstehen, tritt dieser Städtevergleich aber in den Hintergrund: Es gibt auf beiden Seiten interessante Erkenntnisse zu sammeln. Hier sind die wichtigsten offenen Fragen – drei zu jeder Seite:

Wie weit sind die Sportfreunde eine Woche vor dem Punktspielstart?

Auch wenn das öffentliche Augenmerk bis zum vergangenen Wochenende auf der Halle lag – natürlich lief die Feldvorbereitung parallel zu den Essener Stadtmeisterschaften. Gegen Oberligist Ratingen reichte es im bislang einzigen Test zu einem 2:2. „Da mussten wir uns richtig strecken“, sagt Margref, „und das ist auch gut so – egal gegen wen wir testen, wichtig ist, dass wir gefordert werden.“ Das dürfte Sonntag auf jeden Fall geschehen. Wie gut an den Oberligisten kommt Niederwenigern heran?

Wer übernimmt den Platz von Dominik Enz im Sturmzentrum?

Der Toptorjäger wechselte kurzfristig nach Schonnebeck – nicht schön, aber kein Problem, findet Margref: „Jetzt müssen wir enger zusammenrücken und gemeinsam die Lücke füllen.“ Ein Kandidat, der Enz’ Position auf dem Feld übernehmen könnte, ist Anil Kisin, der nach seiner Schulter-OP woll wieder bereit ist – auch wenn er ein anderer Spielertyp ist, wie Margref betont.

Alleine könne Kisin es aber nicht richten: „Wir sind in der Offensive breit aufgestellt und da sind auch alle anderen gefragt, zum Beispiel Florian Machtemes und Fabi Lümmer“, setzt Margref auf eine Kollektivlösung. Das habe auch geklappt, als Marius Müller vor zwei Jahren im Winter nach Kray wechselte.

Welche Strategie wählt Jürgen Margref bei der Generalprobe?

„Wir müssen schauen, wer zur Verfügung steht“, sagt Margref, blickt aber auch aufs erste Pflichtspiel: Dann geht es für die SFN nach Wesel auf Naturrasen – „eher eine Wiese“, stellt der Trainer fest. Ein spielerisch anspruchsvoller Ansatz wäre da fehl am Platz. Gut möglich, dass Niederwenigern sich erst zurückzieht – das könnte man in Sprockhövel ausprobieren. Wie gut das klappt? Das leitet zum Gegner über.

Wie entwickelt sich das Ballbesitzspiel der TSG Sprockhövel?

Von links nach rechts nach links nach vorne nach hinten und zurück: Gegen den SCO spielte die TSG Passstaffetten ohne Ende, fand aber zu selten den Weg in den Strafraum – keine Schande zu diesem Punkt der Vorbereitung. „Es geht auch darum, dass die Spieler die länger verletzt waren oder nicht gespielt haben, wieder reinkommen“, sagt Andrius Balaika. Die Frage ist also: Wer kann sich in Szene setzen, wer liefert die Aktionen, die ihn zu einem Kandidaten für die Startelf machen: Yüksel Terzicik? Oder Simon Bukowski? Botan Mermer? Dominant und ballsicher auftreten kann die TSG – nur muss dann jemand auch für Torgefahr sorgen.

Wer übernimmt die Spielmacherrolle bei der TSG Sprockhövel?

Das zentrale Mittelfeld ist eine der größten Baustellen für Andrius Balaika. Yüksel Terzicik kommt hier infrage. Er fehlte aber lange und stand Mittwoch im Schatten von Tim Oberdorf: Der ließ sich zum Aufbau zwischen die Innenverteidiger fallen, schleppte und verteilte Bälle durchs Mittelfeld und versuchte am gegnerischen Sechzehner die Stürmer einzusetzen.

„Ein guter Spieler kann überall spielen. Er ist auf jeden Fall eine Option“, kommentierte Coach Balaika die tolle erste Hälfte des gelernten Außenverteidigers. Auch Adrian Wasilewski zeigte sich nach seiner Einwechslung. Bald kommt auch Tim Dudda hoffentlich wieder infrage – Mittwoch durfte er zehn Minuten ran. „Er braucht aber noch Zeit“, sagt Balaika.

Wie machen sich die Neuen Postolli und Tchakoumi in der Abwehr?

45 Minuten verteidigten die beiden zusammen gegen Obersprockhövel. Sie wurden wenig gefordert, zeigten aber bis auf einen kleinen Wackler am Anfang kaum Schwächen. Sind die beiden Neuen ein Innenverteidiger-Duo für den Meisterschafts-Auftakt? Falls ja: Wunderbar. Falls nein: Dann könnte – bei gleichbleibender Personalsituation – Tim Oberdorf ins Abwehrzentrum zurückrücken, was eine Kettenreaktion im Mittelfeld auslöst.

Philipp Ziser

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