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Sprockhövels teurer Umzug nach Hagen

Hagen. Samstag findet das Regionalliga-Spiel zwischen der TSG Sprockhövel und der BVB-Reserve in Hagen statt. Weil dort die Verbandsauflagen umsetzbar sind.

Die Sonne strahlte am Mittwochmorgen über dem Hagener Ischeland-Stadion. Sie verlieh ihm einen besonderen Glanz, von dem in der Vergangenheit auf dem Spielfeld nur selten etwas zu sehen war. Die Hagener Fußballszene liegt im Argen, die Landesliga ist derzeit das Höchste der Gefühle.

Doch Besserung ist in Sicht, zumindest morgen: Die Regionalliga-Partie zwischen der TSG Sprockhövel und der Reserve von Borussia Dortmund (14 Uhr) findet am Ischeland statt. Weil sie als „Risiko-Spiel“ eingestuft wurde – und das Sprockhöveler Stadion in solchen Fällen den Verbandsauflagen nicht entspricht. Es ist die erste, vermutlich unbedenklichste, von sechs TSG-Partien, die in Hagen ausgetragen werden. Gegen den Wuppertaler SV und im Saisonfinale gegen Rot-Weiß Essen droht mehr Ärger; zudem reisen der Bonner SC, Alemannia Aachen und Rot-Weiß Oberhausen nach Hagen. Doch was bedeutet der Umzug für Sprockhövel? Und wie bereitet sich die Hagener Polizei vor?

Die Vereine

Am Samstag sind die Sprockhöveler als Hausherr für die Sicherheit im Stadion verantwortlich. Da es keine Fanfeindschaft zwischen den Klubs gibt, sind die Verantwortlichen guter Dinge, ein störungsfreies Spiel zu erleben. Trotzdem sind sie vorsichtig: Weil die Bundesliga-Mannschaft vom BVB erst am Montag in Trier (1. Runde des DFB-Pokal) spielt, rechnen die Organisatoren mit Fans aus der Dortmunder Ultraszene. Um mögliche Anfeindungen auf den Rängen zu vermeiden, musste die TSG für alle „Risiko-Spiele“ einen abgetrennten Block errichten und einen separaten Eingang für die Gästefans schaffen. In ihrem „Stadion am Baumhof“ sind diese Auflagen nicht umsetzbar.

Sprockhövel beauftragte eine private Firma, die einen Teil der Stehtribüne umzäunte. „Dafür haben wir knapp 30 000 Euro aus eigener Tasche zahlen müssen“, betont Sprockhövels Geschäftsführer Andre Meister. Etwa 2500 Dortmund-Fans können dort Platz finden, die Verantwortlichen rechnen mit 1000 bis 1200 Anhängern. Ebenso beauftragte der Verein eine Security-Firma, die mit 45 Mann vor Ort sein wird „und ebenfalls ein paar Tausend Euro kostet“, sagt Meister, dessen Verein etwa 25 eigene Ordner einsetzt. Zudem trägt die TSG die Kosten für die Lackierung der Stufen sowie für die Anschaffung einer mobilen Vereinzelungsanlage für den Gästeblock.

Unterstützung erfährt Sprockhövel vom SSV Hagen, der am Ischeland beheimatet ist. Die Hagener organisierten den Vorverkauf im Stadtgebiet, der allerdings schleppend verlief, und stellen etwa zehn bis 15 freiwillige Helfer, die ebenfalls als Ordner eingesetzt werden und zudem einen Bratwurststand des SSV betreuen. Etwas Bauchschmerzen bekommt SSV-Klubchef Ömur Turhan beim Blick auf den Kartenverkauf. Wenn nur wenige Tickets im Vorfeld abgesetzt werden, könnte sich am Spieltag eine Schlange an der Kasse bilden.

Die Polizei

Auch die Hagener Polizei betritt Neuland. „Das ist natürlich etwas anderes, als wenn zwei Wald- und Wiesenvereine gegeneinanderspielen. Eine ganz andere Größenordnung aufgrund der Spielklasse und der Zuschauerzahlen“, sagt Thomas Gutsfeld, Leiter der Direktion Gefahrenabwehr bei der Hagener Polizei. Über detaillierte Informationen der Sprockhöveler Fanszene verfügt die Polizei nicht, im Gegensatz zum BVB ist die TSG ein kleiner Fisch. Und die Fanszene entsprechend unbekannter für die Polizei. Morgen sind die Hagener Beamten für die öffentliche Sicherheit und Ordnung im Umfeld des Stadions verantwortlich. Also etwa für einen problemlosen Fußweg vom Bahnhof zum Stadion. „Dort werden wir präsent sein und Unbeteiligte schützen.“

Flemming Krause

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