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Spielbericht: TSG Sprockhövel – SC Hassel 3:1 (2:0)

TSG macht es gegen Hassel unnötig spannend – Sprockhövel spielt streckenweise stark auf und dominiert den teils überforderten Gast. Dann sieht ein SC-Spieler Gelb-Rot.

Als der Ball zum zweiten Mal im Sprockhöveler Netz liegt, schlägt Andrius Balaika die Hände über dem Kopf zusammen. Nazzareno Ciccarelli, ausgerechnet der Ex-Sprockhöveler, dreht jubelnd ab und feiert den Ausgleich – denkt er. Doch der Pfiff von Schiedsrichter David Hennig lässt ihn stoppen – Abseits.

Es wäre das unnötige 2:2 gewesen in einem Spiel, das die TSG von vorne bis hinten dominiert hat, nur das gute Auges des Schiedsrichters verhindert, dass das Spiel auf den Kopf gestellt wird. Eine Minute später ist der Ball auf der anderen Seite im Tor, es feiert John Buceto, aus den Gesichtern der jubelnden Blauen spricht vor allem Erleichterung: Es ist die Entscheidung in einem Spiel, dass die Sprockhöveler sich unnötig schwer gemacht haben.

Hassel anfangs vom TSG-Tempo überfordert

Eigentlich hatte die TSG das Spiel längst eingefahren. Von Anfang an war Blau überlegen. Das Balaika-Team wirkte viel mutiger, spritziger und dynamischer als noch gegen Brünninghausen und Haltern. Die TSG spielte endlich wieder ihr Pressing, ließ die Gäste aus Hassel nie zur Ruhe kommen. Insbesondere Aziz Budak, Elsamed Ramaj und Buceto, aber Kadiu und Tim Dudda eroberten immer wieder schon in der gegnerischen Hälfte den Ball.

Nur einmal wurde Hassel anfangs vorne gefährlich, als die TSG bei einem Einwurf unsortiert war, Ciccarellis Schuss noch geblockt wurde, dann aber Eugene Ofosu-Ayeh (noch ein Ex-TSGler) frei auf Möllerke zulief, der glänzend parierte. Vielleicht war das die Schlüsselszene dieses Spiels: Dreimal in Folge hatte die TSG zuletzt mit dem ersten Schuss das 0:1 kassiert – jetzt blieb es beim 0:0 und die TSG machte weiter Dampf nach vorne.

Elsamed Ramaj ragt heraus und trifft den Pfosten

Ramaj, Buceto und Dytko gewannen außen die Eins-gegen-Eins-Duelle, nur die Hereingaben kamen anfangs nicht. So war es eine der seltenen Szenen, in denen Hassel weit aufgerückt war, aus der das verdiente 1:0 fiel: Aziz Budak eroberte einen Ball in der Mitte der eigenen Hälfte und sah direkt, dass Xhino Kadiu freie Bahn zum Tor hatte – der ging am Keeper vorbei, 1:0 für Sprockhövel.

Weiter spielte nur Blau, Hassel wirkte vom TSG-Tempo überfordert, foulte oft und viel. Aber weder die Freistoßvarianten über Dytko und Budde, noch Duddas schnell ausgeführter Ball auf Kadiu, noch Duddas Direktschuss in die Mauer führten zum Erfolg. Und trotzdem fiel das 2:0 noch vor der Pause.

Elsamed Ramaj, bester Mann auf dem Platz in Halbzeit eins, krönte seine Leistung mit einem starken Distanzschuss, der aber vom Innenpfosten ins Feld sprang – Buceto staubte zum 2:0 ab. Der Schiedsrichter pfiff gar nicht wieder an.

Die Gelb-Rote Karte macht die TSG Nervös

Und dann kam, unmittelbar nach der Pause, die Szene, die das Spiel eigentlich entschied: Hassels gelbverwarnter Muhamed Demir leistete sich ein „absurdes Foulspiel“ (SC-Trainer Erbe), nach dem beide vom Platz mussten. Dytko mit einem dicken, aber wohl „nur“ schwer geprellten Knöchel, Demir mit einem ehrlich verdienten Platzverweis. Es war der Moment, in dem das Spiel etwas kippte.

„Da hatte ich kein gutes Gefühl“, sagte Andrius Balaika nachher über die Phase, in der sein Team plötzlich die Ordnung verlor. Das Spiel wurde hektisch, Hassel wehrte sich plötzlich: Ein Ballverlust von Timo Conde entblößte die aufrückende TSG-Defensive, Oguzhan Can traf unter Mithilfe von Sven Möllerke zum 2:1 (66.).

In der Schlussphase vergibt die TSG noch Chancen

Keine zehn Minuten später verlängerte Ciccarelli dann einen langen Ball sogar zum 2:2 ins Tor – aber aus Abseitsposition. John Buceto entschied eine Minute später schließlich eine Partie, die niemals hätte so spannend werden dürfen – und die die TSG in der Schlussphase, angetrieben von Tim Dudda und Tim Oberdorf, noch deutlicher hätte gestalten können.

SO HABEN SIE GESPIELT:

Tore: 1:0 Kadiu (19.), 2:0 Buceto (45.), 2:1 Can (66.), 3:1 Buceto (74.).

TSG: Möllerke – Gremme, Budde, Coemez, Oberdorf – Ramaj, Dudda, Budak (67. Wasilewski), Dytko (50. Conde) – Buceto, Kadiu (76. Federico).

SC: Kurt – Yerli (54. Birbir), Capakli, Demir, Bertram, Ofosu-Ayeh – Can, Citak, Karagülmez – Colak (54. Gökyar), Ciccarelli.

Gelb-Rot: Demir (SC/wdh. Foul/47.).

Schiedsrichter: David Hennig (Herne).

Zuschauer: 200.

Philipp Ziser

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