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TSG Sprockhövel verlängert Vertrag mit Trainer Balaika

Die Trainerfrage ist bereits geklärt. Auch wichtige Leistungsträger sollen beim Fußball-Oberligisten TSG Sprockhövel gehalten werden.

Der Litauer, der für die TSG schon als Spieler ein Dauerbrenner war und fast 200 Spiele bestritt, wird jetzt also langsam auch als Trainer zu einer Institution. Angefangen hat er als Jugendcoach, vor allem die A-Junioren brachte er entscheidend nach vorne. Zunächst führte er den ältesten Sprockhöveler Nachwuchsjahrgang von der Landesliga in die Westfalenliga und in der Saison 2014/2015 dann sogar in die Bundesliga. Mit einem Großteil dieser Jugend-Mannschaft schaffte Balaika in der Saison darauf mit dem Oberliga-Senioren-Team den Sprung in die Regionalliga West. Zwei richtige Paukenschläge waren das, so etwas hatte es zuvor in Sprockhövel noch nicht gegeben.

Angebote sah er als Anerkennung seiner Arbeit

Nach diesen Erfolgen wurden natürlich auch andere Vereine auf den heute 40-Jährigen aufmerksam. Ja, es habe schon einige Anfragen gegeben, sagt Andrius Balaika. Darüber habe er sich auch sehr gefreut, weil er das als Anerkennung für seine Arbeit betrachtet habe, doch ernsthaft beschäftigt habe er sich mit diesen Angeboten dann doch nicht. Balaika fühlte sich immer eng mit der TSG verbunden. Er weiß, was er an dem Verein hat.

Verein und Trainer wissen, was sie an sich haben

Im umgekehrten Fall ist das nicht anders. „Natürlich wissen wir, dass wir mit Andrius Balaika einen ganz hervorragenden Trainer haben. Er identifiziert sich mit dem Verein, er passt zum Verein, und er hat sich hier ja auch richtig etwas aufgebaut. Andrius steht für den Verein“, sagt Sprockhövels Sportlicher Leiter Patrick Rohde, der betont, dass man den neuen Vertrag, der auch für die komplette nächste Saison gilt, per Handschlag besiegelt habe.

Der Vertrag wurde per Handschlag verlängert

„So läuft das halt hier in Sprockhövel“, sagt Rohde und fügt noch an: „Bei Andrius ist immer eine klare Handschrift zu erkennen. Er steht für Offensivfußball und für Ballbesitzfußball, und er lässt seine Mannschaft so spielen, dass der Gegner zu Fehlern gezwungen wird. Zudem hält er an Spielern, auf die er baut, auch dann fest, wenn es einmal nicht so läuft. Und diese Spieler zahlen dieses Vertrauen später dann mit Leistung zurück.“

Eine weitere Stärke des Litauers liegt sicherlich darin, dass er eine neue Mannschaft aufbauen kann. Dazu war er in Sprockhövel zuletzt oft gezwungen, wenn Spieler in Mannschaftsstärke und noch darüber hinaus den Verein verließen und Spieler in ähnlicher Zahl neu hinzukamen.

Der Blick geht immer noch nach unten

Dass eine solch hohe Fluktuation auch Probleme mit sich bringen kann, hat man bei anderen Vereinen in der Vergangenheit schon wiederholt gesehen. In Sprockhövel hat der Neuaufbau dagegen zuletzt immer geklappt. „Das ist natürlich auch ein Verdienst von Andrius, doch optimal ist es natürlich nicht, wenn es so viele Wechsel gibt. Und deshalb bemühen wird uns jetzt, viele Spieler zu halten. So wie es aktuell aussieht, wird es im Sommer bei uns den ganz großen Umbruch nicht geben“, sagt Rohde.

Balaika: „Zurzeit passt hier alles zusammen“

Dem Trainer ist das natürlich recht. „Das macht es mir leichter“, sagt Andrius Balaika, der die TSG aktuell sehr gut aufgestellt sieht. „Im Moment passt hier alles sehr gut zusammen“, sagt der Trainer. „Die Zusammenarbeit ist durch großes Vertrauen geprägt. Und ich weiß natürlich auch, dass das bei anderen Vereinen anders ist. Da wird es dann schnell unruhig. Bei uns kann man auch in Ruhe weiterarbeiten, wenn verloren wurde.“

Nur sechs Punkte vor einem Abstiegsplatz

Der Trainer freut sich also auf die Zukunft, aktuell beschäftigt ihn aber eher die Gegenwart. Sprockhövel rückte zuletzt durch den Sieg in Rhynern auf Platz sechs vor und steht damit hervorragend da. Doch die Sicherheit ist eine trügerische. Und die Blicke von Trainer und sporlicher Leitung richten sich auch nicht nach oben, sondern nach unten.

Denn der Vorsprung des Tabellensechsten auf einen Abstiegsplatz beträgt nur sechs Punkte. „Wir sind noch lange nicht sicher, der Kampf gegen den Abstieg wird in dieser Saison extrem hart“, sagt Patrick Rohde. Andrius Balaika sieht das nicht anders. „Wenn man zwei, drei Spiele hintereinander verliert, hat man plötzlich wieder die größten Probleme“, sagt er. „Wir müssen also höllisch aufpassen.“

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Heiner Wilms