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Spielbericht: TSG Sprockhövel – Kaan-Marienborn 1:1 (1:0)

1:1 – TSG Sprockhövel trotzt dem Spitzenreiter einen Punkt ab. Mit etwas mehr Glück wäre für die Sprockhöveler gegen Tabellenführer Kaan-Marienborn sogar ein Sieg möglich gewesen. So bleibt es beim 1:1.

Respekt. Die Oberliga-Fußballer der TSG Sprockhövel lassen auch dann nicht locker, wenn man ihnen ständig die Punkte abzieht. Den einen, den sie jetzt nach einer ganz starken Leistung gegen Tabellenführer Kaan-Marienborn holten, werden sie aber wohl bis zum Saisonende behalten dürfen.

Wer befürchtet hatte, dass die TSG das Spiel gegen den Liga-Primus extrem vorsichtig und defensiv angehen würde, der wurde angenehm überrascht. Denn die Sprockhöveler begegneten dem Tabellenführer, der vor seinem Auftritt in der German-Flavours-Travel-Arena von bisher zwölf Saisonspielen neun gewonnen hatte, ausgesprochen mutig. Die TSG spielte mit und zeigte keinen Respekt.

Adrian Wasilewski rückt in die Viererkette

Wegen der Sperre von Enes Cömes hatte Sprockhövels Trainer Andrius Balaika seine Mannschaft umstellen müssen. Das macht der Litauer inzwischen aber absolut klaglos, weil er eigentlich vor jedem Spiel etwas ändern muss. Den Platz von Cömez in der Viererkette nahm dann Adrian Wasilewski ein. Wasilewski wäre eigentlich auch ein Kandidat für das zentrale Mittelfeld gewesen, doch da hat Andrius Balaika mit Aziz Budak und Emre Demir aktuell zwei Spieler, auf die er sich absolut verlassen kann.

John Buceto trifft kurz vor der Pause zum 1:0

Die Sprockhöveler traten Kaan-Mariendorf also auf Augenhöhe gegenüber. Sie hielten den Gegner in der ersten Halbzeit weit vom eigenen Tor weg, so dass TSG-Torwart Sven Möllerke nur selten eingreifen musste. Das galt vor dem Wechsel aber auch für Florian Hammel auf der anderen Seite.

Es sah also schon ganz verdächtig nach einem 0:0 zur Pause aus, als die Gastgeber doch noch zuschlugen. Innenverteidiger Jan-Niklas Budde unterband durch eine beherzte Aktion einen Angriff von Kaan-Marienborn, spielte dann einen langen Pass auf Max Claus, der den Ball per Kopf ablegte. Und dann war John Buceto zur Stelle und erzielte das 1:0.

Die TSG ging also mit einer Führung in den zweiten Durchgang, doch das 1:0 hatte nicht lange Bestand. Ganz kurz nach Wiederanpfiff glich der Favorit aus. Und zwar per Elfmeter. André Schilamov hatte den Ball auf Arthur Thomas gespielt. Thomas drang dann in den Sprockhöveler Strafraum ein und wurde von Xhino Kadiu von den Beinen geholt. Denn fälligen Strafstoß verwandelte Mats-Lukas Scheld zum 1:1.

TSG-Torwart Sven Möllerke pariert gut

Und danach war es plötzlich ein ganz anderes Spiel. Beide Mannschaften wurden nun deutlich offensiver, wobei die Sprockhöveler zunächst sogar die besseren Chancen hatten. Allerdings braucht man manchmal auch ein bisschen Glück. Das hatten die Gastgeber in der 65. Minute ganz eindeutig nicht, als sie innerhalb weniger Sekunden gleich zweimal die Latte des Tores von Kaan-Mariendorf trafen.

Der Tabellenführer wankte in dieser Phase also ganz bedenklich, doch Kaan-Marienborn fing sich nach einigen Minute dann doch wieder. Und wenn es für die Sprockhöveler ganz unglücklich gelaufen wäre, dann hätten die Gäste alle drei Punkte mitgenommen. Doch da hatte letztlich ein Mann etwas dagegen. Nämlich Seven Möllerke. Sprockhövels Torwart ließ keinen weiteren Treffer zu.

Tore: 1:0 John Buceto (43.), 1:1 Mats-Lukas Scheld (49.).

Sprockhövel: Möllerke, Gremme, Wasilewski (83. Muharremi), Budde, Oberdorf, Budak, Demir, Ramaj, Kadiu (77. Terzicik), Buceto (87. Federico), Claus.

Kaan-Marienborn: Hammel, Schilamov, Krieger (77. Yigit), Wermes, Waldrich, Burk, Gänge, Radschuweit, Scheld, Gencal, Thomas.

Heiner Wilms

https://www.waz.de/sport/lokalsport/hattingen-sprockhoevel/1-1-tsg-sprockhoevel-trotzt-dem-spitzenreiter-einen-punkt-ab-id212519973.html


Die TSG Sprockhövel trotzt dem Spitzenreiter

Die Begegnung der TSG gegen den Tabellenführer 1. FC Kaan-Marienborn stand in dieser Spielzeit unter ungewohnten Vorzeichen. Dass in Fußball-Deutschland bisher recht unbeschriebene Blatt Kaan-Marienborn reiste mit acht Punkten Vorsprung auf Platz zwei als Liga-Primus zur TSG, die in der vergangenen Saison noch unter anderem gegen RWE und RWO in der Regionalliga-West spielen durfte. Mittlerweile aber hat sich das Blatt gewendet. Die Gäste aus dem Siegerland sind obenauf, Sprockhövel auf Rang elf nur Mittelmaß der Liga.

Der Partie am Sonntag merkte man die 16 Punkte Abstand zwischen beiden Teams aber nicht an. Von Beginn an agierten beide Mannschaften entschlossen und bissig. Ein spielerischer Vorteil war für keines der beiden Teams klar zu erkennen. So einigten sich die beiden Trainer, Andrius Balaika auf Seiten der TSG, Thorsten Nehrbauer auf Seiten der Gäste, auf ein „verdientes Remis.“

In einem Punkt waren sie sich zudem einig. Zufrieden war nämlich keiner der beiden mit dem Resultat. „Ich denke, dass wir ganz gut in die Partie gekommen sind. Wir haben kaum was zugelassen, auch unsere Führung war verdient“, leitete Balaika seine Gedanken zur Punkteteilung ein. „Dass wir dem Gegner direkt nach der Halbzeit so ein Geschenk servieren, war unnötig“, bezog sich der 39-Jährige auf den schnellen Ausgleich der Gäste durch Mats-Lukas Scheld per Strafstoß in der 49. Minute.

Seine Spieler waren erst Sekunden vor der Pause durch John Anton Buceto in der 45. Spielminute in Führung gegangen. Buceto fasste sich aus knapp 20 Metern ein Herz und zog einfach mal ab. Der Ball schlug im rechten, unteren Eck ein – ohne Abwehr-Chance für Gäste-Torwart Florian Hammel, der seiner Mannschaft in der ein oder anderen Szene den Punkt festhielt.

Auch Nehrbauer war nach dem Spiel nicht zufrieden. Der gebürtige Bonner habe seine Mannschaft in der ersten Hälfte sehr ordentlich gesehen. „Wir bekommen dann ein ganz blödes Gegentor, aber das passiert. Da kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir hätten unsere Chancen vorher einfach nutzen müssen“, resümierte der Ex-Bundesliga-Profi das 1:1. Besonders ärgerte ihn das vermeintliche Abseitstor von Norman Wermes, das Nerhrbauer nicht als regelwidrig vernommen hatte.

Lukas Draeger

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