WAZ-Pokal

WAZ-Pokal: Wetter entführt Pokal aus Sprockhövel

Packende Spiele, viele Überraschungen und ein Sieger, mit dem man nicht gerechnet hatte. Der letzte Tag des WAZ-Pokals hatte es in sich.

Der FC Wetter 10/30 hat die 29. Auflage des Hallenfußball-Turniers um den WAZ-Pokal gewonnen. Im Finale gab es einen 4:3-Sieg gegen die SG Welper. Zuvor hatte es am Finaltag viele Überraschungen gegeben.

Das Finale: FC Wetter 10/30 – SG Welper 4:3

Der FC Wetter hatte es im Finale extrem eilig. Nur wenige Sekunden nach dem Anpfiff stand es auch schon 1:0. Direkt nach dem Anstoß wurde der Ball auf die rechte Seite zu Serkan Er gespielt. Und der wuchtete die Kugel dann auch gleich ins Netz. Als Serkan Er nach fünf Minuten auf 2:0 erhöhte, sah es für Welper nicht allzu gut aus. Doch am Finaltag des Turniers um den WAZ-Pokal hatte es zuvor ja schon einige verrückte Spiele gegeben. Und Welper gab sich ja auch noch nicht geschlagen. Noch vor der Pause verkürzte Florian Pemöller auf 1:2. Welper war zu diesem Zeitpunkt in Überzahl.

Doch der FC Wetter war bei der 29. Auflage des Turniers um den WAZ-Pokal einfach nicht zu knacken. Hakan Türkmen erzielte nach dem Wechsel das 3:1. Welper bäumte sich dann noch einmal auf, und mit seinem zwölften Turniertor verkürzte Sidney Rast auch wieder auf 2:3. Doch die Freude war nur von kurzer Dauer. Mit dem 4:2 sorgte Wetters Serkan Er für die Vorentscheidung. Welper gelang durch Tolga Dilek 30 Sekunden vor Schluss nur noch der Anschlusstreffer.

Das Spiel um Platz drei: TSG Sprockhövel – SC Obersprockhövel II 7:6 (n. N.)

Eine Paarung, die man sich eigentlich für das Endspiel vorgestellt hatte. Allerdings mit Beteiligung der Obersprockhöveler Erstvertretung. Doch die Überraschung des Turniers war sicher der in der Kreisliga A angesiedelte SCO II, der dem Oberligisten TSG Sprockhövel auch im kleinen Finale alles abverlangte. Justin Küpper brachte den Außenseiter in Führung, danach unterlief der TSG ein Eigentor, doch kurz vor der Pause verkürzte Patrick Dytko auf 1:2. In der zweiten Halbzeit ging es dann richtig hoch her. Fabian Voshage traf für den SCO, Max Claus und Patrick Dytko für die TSG. 30 Sekunden vor Schluss dann das 4:3 für die TSG durch Elsamed Ramaj, doch fünf Sekunden vor Schluss glich Alexander Valdix für Obersprockhövel aus. Im Neunmeterschießen war die TSG dann die glücklichere Mannschaft.

Die Halbfinalspiele

TSG Sprockhövel – FC Wetter 6:7 (n. N.)

Im vergangenen Jahr schied Ausrichter TSG Sprockhövel schon nach der Vorrunde aus, diesmal ging es immerhin bis ins Halbfinale. Wie so oft bei diesem Turnier, kam die TSG gut ins Spiel, baute dann aber auch wieder stark ab. Nach 30 Sekunden erzielte Patrick Dytko das 1:0 für die Sprockhöveler. Wetter glich aber in dritten Minute aus. Knackpunkt des Spiels war sicherlich die Rote Karte, die sich TSG-Torwart Patrick Dytko in der fünften Minute einhandelte. Für den Rest des Spiels hütete dann Sprockhövels Co-Trainer Martin Klinge das Tor. In Unterzahl hatte die TSG durch Max Claus die Riesenchance zum Führungstreffer, doch Claus brachte den Ball nicht über die Linie, und im Gegenzug erzielte Wetter das 2:1. Danach ging es hin und her. 2:2 durch Elsamed Ramaj, dann wieder die Führung für Wetter und anschießend der Sprockhöveler Ausgleich durch Felix Gremme. Sprockhövel ging dann sogar durch Elsamed Ramaj mit 4:3 in Führung, doch 20 Sekunden vor Schluss gelang Wetter durch Sercan Er der Ausgleich. Im Neunmeterschießen scheiterte dann Emre Demir an Wetters Torwart, die anderen Schüsse saßen – und der Rekordsieger war ausgeschieden.

SG Welper – SC Obersprockhövel II 7:4

Die Obersprockhöveler Reserve spielte sich in die Herzen der Zuschauer. Nachdem sie im Viertelfinale die eigene Erstvertretung ausgeschaltet hatte, lieferte sie auch gegen Welper ein großes Spiel ab. Danach sah es zunächst aber gar nicht aus. Denn bis zur Halbzeit hatten die Welperaner durch Philipp Durek (2), Tolga Dilek und Marc Duic eine 4:0-Führung herausgeschossen. Das sah also schon ganz verdächtig nach einer schnellen Entscheidung aus. Doch es kam anders. Der SCO II verkürzte durch Alexander Valdix, Justin Küpper und Fabian Gries auf 3:4. Das Spiel war also wieder offen und blieb auch noch eine Weile spannend. Welper setzte sich durch Sidney Rast zwar wieder etwas ab, doch Sebastian Müller brachte den SCO II wieder auf 4:5 heran. Mit dem 6:4 durch Sascha Friedrich war die Partie dann aber wirklich entschieden. Friedrich ließ kurz darauf auch noch das 7:4 folgen.

Die Viertelfinalspiele

TSG Sprockhövel – VfB Schwelm 5:2

Zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten gab es im ersten Viertelfinale. Die erste dominierte die TSG, die durch Blerton Muharremi, Max Claus (2) und Emre Demir eine 4:0-Führung herausschoss. Doch danach baute die TSG, wie so oft in diesem Turnier, geradezu dramatisch ab. Im zweiten Durchgang spielten eigentlich nur noch die Schwelmer, die durch die Tore von Joel Neda und Benjamin Droste auf 2:4 verkürzten. Die TSG wackelte bedenklich, doch schließlich sorgte Elsamed Ramaj mit dem 5:2 für die Entscheidung.

SG Welper – TuS Hattingen 2:1

Im Hattinger Derby hatten beide Mannschaften unter freiem Himmel vor ein paar Wochen noch für ein Spektakel gesorgt, unter dem geschlossenen Hallendach ging es da vergleichsweise ruhig zu. Tolga Dilek brachte Welper in Führung, Chamberlin Kouatche glich für den TuS aus. In der zweiten Halbzeit scheuten beide Mannschaften das Risiko, erst kurz vor Schluss wurde es noch einmal spannend. Da bot sich nämlich Ramon Sauret-Kranz die Riesenchance zum 2:1 für den TuS, doch Welpers Schlussmann Meikel Wagner parierte, und im Gegenzug erzielte Sidney Rast das 2:1 für Welper

FC Wetter – SV Bommern 5:1

Den besseren Start ins Spiel hatten die Wittener, die durch Michael Kraus in der 6. Minute in Führung gingen. Doch der FC Wetter, der schon in der Vorrunde überzeugende Leistungen abgeliefert hatte, drehte das Spiel recht schnell. Nach drei Toren von Osman Öztürk sowie Treffern von Michaelis Kakoulidis und Serkan Er stand es am Ende 5:1 für Wetter. Bommern ersetzte in der Schlussphase den Torwart durch einen fünften Feldspieler, doch dieser Schachzug ging nicht auf.

SC Obersprockhövel – SC Obersprockhövel II 4:5 (n. N.)

Das war großes Kino, was die beiden Mannschaften aus Obersprockhövel da ablieferten. Nach der Partie gab es lang anhaltenden Beifall von den Zuschauern auf der Tribüne, über den sich in erster Linie die Zweitvertretung gefreut haben dürfte. Denn die hatte das Spiel am Ende gewonnen. Henry Wolkowski brachte die Reserve schon in der ersten Minute in Führung, doch kurz darauf glich Christian Kalina aus. Dann das 2:1 für die Reserve durch Fabian Gries (11.). Diesem Rückstand lief die Erstvertretung lange hinterher. In der Schlussphase wurde es dann richtig turbulent. Wiederholt rettete der SCO II auf der Linie, dann aber auf der anderen Seite auch Patrick Knieps für die Erstvertretung. Kurz vor Schluss machte sich der Torwart dann mit auf den Weg nach vorne und erzwang das 2:2 und damit das Neunmeterschießen, in dem Ismael Diaby an Thomas Stiebler scheiterte. Im Halbfinale stand also der SC Obersprockhövel II.

Heiner Wilms

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